Ist dir im Flugzeug schon einmal das kleine Loch im Fenster aufgefallen? Dahinter steckt nicht etwa ein Produktionsfehler, sondern eine wichtige Funktion, die mit dem Druck in der Kabine zu tun hat.
Zuerst einmal sollte man wissen: Die meisten Fensterscheiben in Passagierflugzeugen setzen sich insgesamt aus drei Scheiben zusammen. Die innerste ist lediglich eine Plexiglas-Verkleidung, damit die Passagiere nicht in Kontakt mit den Außenscheiben kommen. "Da die Außenluft in elf oder zwölf Kilometern Höhe bis zu Minus 60 Grad kalt sein kann, würde man sich bei der Berührung der Scheiben Erfrierungen zuziehen", erklärt Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt gegenüber dem deutschen Reiseportal "Travelbook".
Die äußerste Scheibe ist die dickste und ist als einzige mit dem Rumpf des Flugzeugs verbunden. Das heißt, sie muss dem gesamten Kabinendruck während des Fluges standhalten. Denn im Innern der Kabine herrscht je nach Flughöhe ein deutlich höherer Druck als im Luftraum in der Umgebung des Flugzeugs.
Zwischen der äußeren und mittleren Scheibe befindet sich ein luftgefüllter Hohlraum. "Da der Luftdruck in der Kabine während des Fluges nicht konstant ist, muss es für den Hohlraum einen Druckausgleich geben", so Großbongardt.
Und hier kommt das kleine Loch im Fenster ins Spiel: "Es sorgt dafür, dass Luft im Steigflug heraus- und im Sinkflug wieder hineinströmen kann." Es ist also eine Art Entlüftungsventil, welches den Luftdruck zwischen den Scheiben im Gleichgewicht hält und dafür sorgt, dass der Druck in der Kabine relativ gleich bleibt. Außerdem schützt es die Scheiben vor dem Beschlagen und sorgt dafür, dass Passagiere eine ungetrübte Sicht nach draußen haben.