Baumgartner verunglückt

Die tragischen Todesfälle der Red-Bull-Sportler

Extremsportler Felix Baumgartner verstarb am Donnerstag mit einem Motorparagleiter. Das Ableben des Red-Bull-Sportlers setzt eine traurige Serie fort.
Sport Heute
18.07.2025, 12:59
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Baumgartner ist am Donnerstagnachmittag im italienischen Ort Porto Sant´Elpidio mit einem Motorparagleiter verunglückt. Der 56-Jährige war gegen eine Holzhütte geprallt und danach in einen Hotelpool gestürzt. Für den Extremsportler kam jede Hilfe zu spät. Ersten Meldungen zufolge soll der gebürtige Salzburger bereits in der Luft einen medizinischen Notfall erlitten haben. Eine Obduktion soll nun die Todesursache aufklären. Außerdem wird geprüft, ob der Motorparagleitschirm einen Defekt hatte.

Der Base-Jumper wurde durch seinen Sprung aus der Stratosphäre im Jahr 2012 weltbekannt. Aus 39 Kilometern Höhe, von einem Ballon in die Stratosphäre transportiert, sprang Baumgartner zurück auf die Erde. Ein denkwürdiges Experiment unter dem Namen Red Bull Stratos. Und ein spektakulärerer Stunt, der einen riesigen Werbewert für den Energydrink brachte. Baumgartner war seit 1997 Red-Bull-Athlet, wagte immer wieder waghalsige Stunts.

Schneller, weiter, höher, und vor allem spektakulärer – das ist häufig das Motto bei spektakulären Projekten von Red Bull. Der Energydrink-Gigant hat sich früh den Extremsport als Werbefläche gewählt, dabei kam es aber auch immer wieder zu tragischen Zwischenfällen. Sportler verloren ihr Leben. Auch wenn Baumgartners tragischer Tod nicht im Rahmen eines Red-Bull-Projekts passierte, reiht sich sein Ableben in eine traurige Serie ein. Schon 2013 hatte die "ARD" den Dokumentationsfilm "Die dunkle Seite von Red Bull" veröffentlicht. Darin wurden einige Todesfälle von Sportlern, die vom Energydrink-Riesen unterstützt wurden, aufgearbeitet.

Die verunglückten Red-Bull-Athleten

So etwa vom japanischen Motocross-Fahrer Eigo Sato. Der war im Februar 2013 beim Training für die neunte Saison der "Red Bull X-Fighters" bei einem versuchten Backflip auf den Boden gestürzt. Er verstarb mit 34 Jahren.

Besonders tragisch ist der Tod von Toriano Wilson von den Bermuas. Der war in den "Red Bull AMA U.S. Rookie Cup" geholt worden, er stürzte im August 2008 in der ersten Runde mit seinem Motorrad, hinterherfahrende Piloten verletzten ihn. Er starb mit gerade einmal 14 Jahren.

Der Schweizer Base-Jumper Ueli Gegenschatz ist am 11. November 2009 38-jährig verunglückt, als er im Rahmen einer Red-Bull-Aktion vom 88 Meter hohen Sunrise Tower in Zürich gesprungen war. Gegenschatz verlor in der Luft wegen eines starken Windstoßes die Kontrolle, prallte auf einen Betonsockelbau und erlag seinen Verletzungen zwei Tage später im Krankenhaus. Er wurde 38 Jahre alt.

Der Kanadier Shane McConkey ist 2009 bei einem Ski-Base-Jump in den Dolomiten verstorben. Seine Ski-Bindungen hatten sich während des Sprungs nicht öffnen lassen. Er prallte auf den Boden, war sofort tot. Der Film "McConkey", für den der Red-Bull-Athlet den tödlichen Stunt gemacht hatte, erschien trotz des tragischen Zwischenfalls.

Ebenso 2009 starb der Wingsuit-Springer Eli Thompson bei Dreharbeiten für einen Werbefilm von Red Bull. Der 36-jährige Amerikaner war in den Schweizer Alpen aus einem Hubschrauber gesprungen, hatte eine Felswand touchiert und war abgestürzt.

Der Schneemobil-Fahrer Caleb Moore war bei den X-Games 2013 verunglückt. Er hatte in der Luft die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren, das 200 Kilo schwere Gefährt krachte auf den 25-Jährigen, er erlag eine Woche später seinen Verletzungen.

Der französische Base-Jumper Antoine Montant, gerade einmal 20 Jahre alt, verunglückte 2011 bei einem Sprung in Frankreich. Sein Wingsuit hatte sich nicht richtig geöffnet.

Der russische Base-Jumper Waleri Rosow war 2017 bei einem Stunt im Himalaya-Gebirge verunglückt. Rosow, damals 52 Jahre alt, war einer der namhaftesten Base-Jumper im Red-Bull-Kader.

Der deutsche Kunstflug-Pilot Guido Gehrmann war ein Teil der Kunstflug-Staffel "Flying Bulls". Er stürzte 2013 mit einer Maschine auf dem Rückweg von einer Flugshow ab.

Ebenso jahrelang ein Red-Bull-Athlet und Teilnehmer am "Red Bull Air Race" war Hannes Arch. Der Österreicher verunglückte 2016 mit einem Helikopter, war gegen eine Felswand gekracht, hatte zuvor eine Berghütte auf 2.400 Metern per Hubschrauber versorgt. Arch hatte selbst ein Flugtransportunternehmen betrieben.

Freilich kann Red Bull nicht für alle Todesfälle seiner Athleten verantwortlich gemacht werden. Der Energydrink-Riese geht bei seinen Werbe-Aktionen aber stets an die Grenzen. "Das Marketing von Red Bull funktioniert nur, weil wir als Konsumenten und Medien mitziehen. Die Todesgefahr fasziniert uns und hängt elementar damit zusammen, dass diese Gefahr auch als real empfunden wird", meinte etwa der Medienwissenschaftler Norbert Bolz in der "ARD"-Dokumentation.

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