Die Coronavirus-Ampelkommission hat am Donnerstagnachmittag die Warnstufe für zehn weitere Bezirke in Österreich auf Orange erhöht. Grund dafür ist die Einschätzung, dass dort ein "hohes Infektionsrisiko" herrscht. Als Reaktion verhängt die niederösterreichische Landesregierung jetzt strengere Maßnahmen für orange Bezirke. Geht es nach Gesundheitsminister Rudolf Anschober, könnten noch weitere Bundesländer folgen.
Die niederösterreichischen Bezirke Gmünd, Melk und Waidhofen an der Thaya wurden direkt von Grün auf Orange gestellt – hier hat die Kommission den gelben Status (mittleres Risiko) also komplett übersprungen. Fünf weitere Bezirke – Krems-Stadt, Wiener-Neustadt-Stadt, Gänserndorf, Korneuburg und Krems-Land– wurden ebenfalls auf Orange gestellt.
Auch in Wien herrscht nach wie vor "hohes Risiko" - in den vergangenen 24 Stunden wurden hier laut "Heute"-Informationen 309 Corona-Neuinfektionen vermeldet -, ebenso für die Tiroler Bezirke Landeck und Schwaz. Darüber hinaus wurden zwölf Bezirke von der grünen zur gelben Ampelfarbe hochgestuft.
Als Reaktion auf die "Orange Welle" in Niederösterreich müssen in diesen Gebieten Sportveranstaltungen wieder ohne Besucher auskommen. An anderen Veranstaltungen dürfen bei zugewiesenen Sitzplätzen indoor nur noch 250 Personen und outdoor 1.000 Personen teilnehmen. Ohne fixe Sitzplätze gelten die bundesweiten Höchstzahlen von zehn bzw. 100 Personen.
„"Die Bundesländer übernehmen jetzt Eigenverantwortung und verstärken - wo notwendig - unsere Bundesmaßnahmen" - Gesundheitsminister Anschober“
In der Gastronomie müssen bei Orange verpflichtend Gästelisten geführt werden – dadurch wird das sogenannte "Contact-Tracing" erleichtert. Wie berichtet, soll diese Regelung in Wien bereits am kommenden Montag, den 28. September, in Kraft treten.
Erst bei der höchsten Ampelstufe wird die Sperrstunde auf 22 Uhr vorverlegt. In Kindergärten gilt dann eingeschränkter Betrieb, es sollen also nur Kinder gebracht werden, die ansonsten keine Möglichkeit zur Betreuung haben.
In Innsbruck sollen ddarüber hinaus weitere "Screening-Straßen" mit mobilen Labors installiert werden.