Die Sorgen um die Weltwirtschaft, verstärkt noch durch die chaotische Zollpolitik der USA, haben zuletzt die Nachfrage und damit den Rohölpreis sinken lassen. Zumindest für Autofahrer hat das einen erfreulichen Nebeneffekt – Tanken ist deutlich günstiger geworden.
Eine aktuelle Analyse von "Heute" zeigt: Mit im Schnitt 1,473 Euro je Liter war der eben abgelaufene Mai der günstigste Diesel-Tankmonat seit Februar 2022. Damals musste man bloß 1,463 Euro hinblättern, bevor der russische Überfall auf die Ukraine die Literpreise zeitweise auf bis zu 2,034 Euro (Oktober 2022) in die Höhe trieb.
Zumindest auf den heurigen Jahrestiefstwert ist der Preis für den Liter Superbenzin gefallen. Der war im Mai an Österreichs Tankstellen für durchschnittlich 1,488 Euro zu haben. Weniger zahlte man zuletzt mit 1,486 Euro im September 2024. Im Februar 2022 waren es 1,473 Euro, der kriegsbedingte Spitzenwert war mit 2,050 Euro im Juni 2022 erreicht.
Trotz der vergleichsweise günstigen Preise ist Sprit jedoch laut ÖAMTC nach wie vor zu teuer. Unter Berücksichtigung der Rohölpreis und trotz CO₂-Aufschlags gebe es hier "immer noch Raum für Preissenkungen", kritisierte der Österreichische Automobil-, Motorrad- und Touringclub vor wenigen Tagen in einer Aussendung.
Auch das Institut für Höhere Studien (IHS) hätte, so der ÖAMTC, jüngst auf die geringe Weitergabe gesunkener Ölpreise an die Konsumenten aufmerksam gemacht. Dass mehr ginge, würde auch der Blick in die beliebtesten Urlaubsländer zeigen. In Italien etwa sei der durchschnittliche Literpreis von April auf Mai um 4,4 Cent (Super) bzw. 4,7 Cent (Diesel) gefallen, während es in Österreich nur 2,1 Cent (Super) bzw. 3,8 Cent (Diesel) waren.
Die gute Nachricht – zumindest aus heutiger Sicht dürfte Sprit weiterhin günstig bleiben bzw. sogar noch günstiger werden.
Trotz der schwachen Rohölpreise will nämlich die OPEC-plus, die um zehn Kooperationspartner erweiterte Kern-OPEC (13 Mitglieder), die Fördermengen weiter anheben. Dabei belasten ja die von den USA ausgelösten Zollwirren schon jetzt die globale Nachfrage und drücken die OPEC-Einnahmen.