Erst zum zweiten Mal konnte die sogenannte "Weidenröschen-Blattschneiderbiene" in Österreich nachgewiesen werden, weshalb der Titel "Bedeutendster Wildbienenfund des Jahres 2025" vom Österreichischen Wildbienenrat und dem Naturschutzbund keinen Zweifel nach sich ziehen wird. Entdeckt wurde der besondere Bestäuber von Jonathan Schwarz, der diese seltene Art an gleich drei Standorten nachweisen konnte, wo sie sogar als Erstfund gilt.
Der zweite Platz wurde an die "Weiße Bindenpelzbiene" vergeben, die zuletzt 1940 in Österreich gefunden wurde und nun "neu" entdeckt wurde von Victor Scharnhorst.
Die Weidenröschen-Blattschneiderbiene ist eine hoch spezialisierte Art, die auf das Wald-Weidenröschen, als Pollenquelle angewiesen ist. Ihr Vorkommen zeigt eindrucksvoll, wie wichtig der Erhalt naturnaher Lebensräume und die Vielfalt heimischer Pflanzenarten ist. Zwei dieser besonderen Biene wurden im Nationalpark Kalkalpen, Oberösterreich, und eine in der Nähe von Egg, Kärnten entdeckt.
Die Wärme liebende Biene wurde und in Weiden am See in Burgenland entdeckt und bevorzugt offene, sandige oder lehmige Böden. Sie legt ihre Nester in Steilwänden oder Abbruchkanten an – Strukturen, die in unserer intensiv genutzten Landschaft zunehmend selten werden.
Die prämierten Funde zeigen, wie entscheidend systematische Kartierungsarbeiten für den Erhalt der Biodiversität sind. Nur wenn bekannt ist, wo welche Arten vorkommen, können gezielte Schutzmaßnahmen entwickelt, bewertet und umgesetzt werden. Immerhin zählen Wildbienen zu den wichtigsten Bestäubern Europas und sichern den Fortbestand zahlreicher Pflanzen, Kulturen, aber auch landwirtschaftliche Erträge.
„Wildbienen sind hervorragende Bioindikatoren – sie zeigen uns, wie es um den Zustand unserer Landschaft steht. Ihre Erfassung liefert die Basis für effektive Schutzstrategien und Renaturierungsmaßnahmen“Wildbienenrat
Umweltveränderungen nehmen sie besonders schnell wahr und sind deshalb ein zentraler Indikator, ob ökologische Wiederherstellungsmaßnahmen Wirkung zeigen, oder nicht.
