Hast du früher Zigaretten geraucht und bist dann auf E-Zigaretten umgestiegen? Dann könntest du ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle haben. Zu dieser Erkenntnis ist eine neue Studie aus Indien gekommen. Sie wurde im Dezember im Fachjournal "BMC Public Health" veröffentlicht.
Das Besondere an der Studie: Sie hat Daten aus zwölf anderen Studien analysiert, an denen über 1,5 Millionen Menschen teilgenommen haben. Somit sind die Bevölkerungsstichproben besonders groß.
Die Studie hat ergeben, dass Menschen, die E-Zigaretten rauchen, ein 53 Prozent höheres Risiko für einen Herzinfarkt haben als Nichtnutzerinnen und Nichtnutzer. Ihr Risiko für einen Schlaganfall war zudem 1,05-mal höher als das von Nichtnutzerinnen und Nichtnutzern.
Das Erschreckende daran: Wer vor den E-Zigaretten herkömmliche Zigaretten geraucht hatte, wies ein mehr als doppelt so hohes Risiko für Herzinfarkte auf wie Nichtraucherinnen und Nichtraucher. Das Schlaganfallrisiko war zudem 1,73-mal höher als das von Nichtraucherinnen und Nichtrauchern. Das Forscherteam vermutet, dass sich die Risiken aus der früheren Rauchbelastung und dem aktuellen Dampfen gegenseitig verstärken könnten und weniger auf die E-Zigaretten allein zurückzuführen sind.
In der Flüssigkeit, die beim Vapen erhitzt und inhaliert wird, dem sogenannten Liquid, stecken oft Nikotin sowie eine Mischung aus Propylenglykol, Glycerin und Aromen. Beim Erhitzen können dabei giftige Nebenprodukte wie Aldehyde und andere reaktive Verbindungen entstehen, die die Blutgefäße schädigen und Entzündungen fördern. Diese Prozesse gelten als zentrale Auslöser für Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Wer vorher nie Zigaretten geraucht hat und ausschließlich E-Zigaretten nutzt, hat laut der Studie kein signifikant erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall. Allerdings war die Datenlage laut dem Forscherteam in dieser Gruppe begrenzt, sodass hier weiterer Forschungsbedarf besteht.