Brutale Favoriten-Gang

"Drohten mit Mord" – Missbrauchsopfer (12) packt aus

Der Fall Anna sorgte in ganz Österreich für Entsetzen. Nun packt ein weiteres Missbrauchopfer Teenie-Bande aus Favoriten aus.
Newsdesk Heute
23.11.2025, 13:16
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Nach dem Fall der missbrauchten Schülerin "Anna" meldet sich nun ein weiteres Opfer der Jugendbande vom Antonsplatz: "Lily". Die heute 15-Jährige schildert im Gespräch mit der "Krone", wie sie 2023 als Zwölfjährige in die Fänge der kriminellen Gruppe geriet und unfassbare Qualen durch die Täter erleiden musste.

Maria G. (Name geändert) sitzt in Wien-Favoriten neben ihrer Tochter "Lily", die ihr Schweigen bricht. Das Mädchen fiel, wie Anna, mit zwölf Jahren in die Hände der "Antonsplatz-Gang".

Lily berichtet von einer Kindheit, die von Mobbing geprägt war. Sie sei seit dem Kindergarten als "hässlich", "dick" und "dumme Negerin" beschimpft worden und litt stark unter rassistischen Demütigungen.

Freundin brachte sie zur Bande

In einer schwierigen Phase brachte eine Freundin sie in Kontakt mit der Bande. Die überwiegend älteren Täter gaukelten ihr zuerst Zuneigung vor. "Sie wussten, dass ich erst 12 war. Sie sagten, ich sähe reifer aus – und dass ich überhaupt ziemlich hübsch wäre. Wirklich, sie sind – anfangs – richtig, richtig nett zu mir gewesen."

Doch bald folgten abscheuliche Verbrechen: "Plötzlich hatte ich auch den anderen Jungs zur Verfügung zu stehen." Sie wurde gefilmt, und schließlich wurde "echter Geschlechtsverkehr, der irre weh tat", von ihr gefordert. "Die Burschen wussten, dass ich erst 12 war. Aber sie hatten kein Mitleid mit mir", schildert Lily die Brutalität.

Angst vor Peinigern

Die Angst vor den Peinigern war immens. Das Mädchen wurde manipuliert und eingeschüchtert: "Wenn ich ihre Befehle nicht befolgte, schlugen sie mich und bedrohten mich mit Mord."

Unter Zwang stahl Lily für die Bande und musste andere Mädchen – darunter Anna – gewaltsam "auf Linie bringen". Lily musste Anna in einem Schwimmbad zusammenschlagen und sah sie später weinend in einem Hobbyraum, wusste, was geschehen würde, konnte aber aus eigener Todesangst nicht helfen.

Lilys Mutter bemerkte die dramatische Veränderung ihrer Tochter, die die Schule schwänzte und nachts schrie. Trotzdem konnte sich das traumatisierte Mädchen auch in psychologischer Betreuung niemandem anvertrauen.

Angst vor Freispruch

Erst als Anna Anzeige erstattete, ließen die Täter von Lily ab. Ende 2024 fasste Lily den Mut und berichtete der Polizei über die Verbrechen. Die Reaktion der Täter bei den Verhören? Dieselbe wie im "Fall Anna": Sie behaupteten, das Mädchen hätte sich älter ausgegeben und die Sex-Treffen seien freiwillig gewesen. Nach den Prozessen im Fall Anna durften alle Täter in Freiheit bleiben.

"Wird das bei mir auch so sein?", fragt Lily weinend. Ihre Mutter antwortet leise: "Ich weiß es nicht, das weiß nur Gott."

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