Während die Weltklimakonferenz COP30 in Belém keinen konkreten Öl- und Gas-Ausstiegsplan brachte, zeigt eine aktuelle Studie: Der menschengemachte Klimawandel schreitet schneller voran als gedacht - besonders bei den Winterniederschlägen.
Laut Forschern der Universität Newcastle hat die Erwärmung durch Kohle, Öl und Gas die Niederschlagsmuster in Europa um mehr als zwei Jahrzehnte beschleunigt. Was Klimamodelle bisher erst für die 2040er-Jahre prognostizierten, ist heute bereits Realität: deutlich feuchtere Winter in Nord- und Mitteleuropa, trockene im Mittelmeerraum, so die Studie.
Für Österreich bedeutet das: mehr Regen, mehr Überschwemmungen - vor allem in den Wintermonaten. Die Forscher analysierten Daten von 1950 bis 2024 und fanden heraus, dass natürliche Klimaschwankungen das Ausmaß dieser Entwicklung bei weitem nicht erklären können.
Studienleiter James Carruthers warnt: "Das Risiko für Winterhochwasser ist bereits höher als gedacht - und wird von vielen Plänen unterschätzt." Besonders der Jetstream, das Starkwindband über dem Atlantik, spielt eine Rolle - er verschiebt sich durch die Erderwärmung und beeinflusst, wo sich Regen und Trockenheit häufen.
Die Autoren fordern eine rasche Anpassung nationaler Schutzpläne und Infrastruktur. Viele Maßnahmen basieren noch auf zu optimistischen Klimamodellen. Ob ähnliche Entwicklungen auch im Sommer drohen, wird nun weiter erforscht. Fakt ist: Die Zukunft hat längst begonnen - und sie ist nasser, als viele erwartet haben.
