Reichweiten-Check

E-Autos sind häufig besser, als die Hersteller angeben

Dieses Ergebnis überrascht nicht nur Fachleute: Laut ÖAMTC kommen zahlreiche Stromer weiter, als die Angaben der Autobauer erwarten lassen.
Team Wirtschaft
18.07.2025, 05:30
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Der Test hat schon Tradition: Bereits seit 2020 jagt der norwegische Automobilverband (NAF) aktuelle Elektroauto-Modelle zwei Mal jährlich – einmal im Winter, einmal unter sommerlichen Fahrbedingungen – über Norwegens Straßen, testet sie auf Herz, Nieren und Reichweite.

Mehr als die Hälfte besser als erwartet

"Die diesjährigen Ergebnisse waren sehr erfreulich", zieht nun der ÖAMTC, Partner beim "El Prix" getauften Realitätscheck, Bilanz. Demnach hätten 15 der insgesamt 27 teilnehmenden Fahrzeuge die vom Hersteller angegebenen, sogenannten WLTP-Reichweiten, übertroffen. Warum das überrascht: Bei vorangegangenen Tests hatten Hersteller häufig übertrieben und Autos nur in Ausnahmefällen die angegebenen Werte erreicht bzw. überschritten.

Tesla übertrifft Hersteller-Angaben um 11,3 Prozent

Am deutlichsten über den Wertangaben lag demnach der Tesla Model Y. Dem ging auf Norwegens (mehr oder weniger) sommerlichen Straßen erst nach 652 Kilometern der Saft aus. Damit lag er in Sachen Reichweite beachtliche 11,3 Prozent über den Hersteller-Angaben.

China-Modell im Spitzenfeld

Ebenfalls deutlich über den Erwartungen schnitt das in Österreich noch nicht verfügbare China-Modell Zeekr 7X ab. Der Wagen legte mit einer Akku-Ladung 593 Kilometer zurück, bevor er wieder an die Ladestation musste. Laut dem ÖAMTC-Technikexperten Florian Merker entspricht das „einer positiven WLTP-Abweichung von 9,6 Prozent".

Reichweiten-Rekord, aber Letzter im WLTP-Vergleich

Durchwachsen fiel hingegen das Urteil zum Lucid Air Grand Touring aus. Zwar stellte der Elektro-Amerikaner mit 829 Kilometern eine neue Bestmarke beim weltgrößten E-Auto-Härtestest "El Prix" auf, blieb aber damit 13,7 Prozent unter der Hersteller-Angabe.

Wetter setzte Lucid erheblich zu

Laut Merker lasse sich das überraschend unterdurchschnittliche Abschneiden vor allem durch die herausfordernden Testbedingungen erklären: "Der Lucid hatte deutlich mehr Fahrzeit bei Temperaturen unter zehn Grad und geriet häufiger in starke Regenschauer als andere Fahrzeuge im Test." Diese Faktoren würden sich nachweislich negativ auf die Reichweite auswirken – "insbesondere bei Fahrten durch bergiges Gelände, wie es teilweise der Fall war".

80 Prozent Ladestand in unter 30 Minuten

Ein weiteres spannendes Detail: 13 der 27 gecheckten Autos konnten den angepeilten Ladestand von 80 Prozent in unter 30 Minuten erreichen. Extrem positiv fielen der Lotus Emeya R (in 14 Minuten von zehn auf 80 Prozent), neuerlich der Zeekr 7X (15 Minuten), der Audi Q6 e-tron (20 Minuten) und der Porsche Macan (21 Minuten) auf. Reichweiten-Sieger Lucid erreichte ebenso wie der Tesla Model Y den gewünschten Ladestand im immerhin 31 Minuten.

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