Viele haben lange darauf gewartet, nun ist er endlich da: Das Elektrofahrzeug für unter 20.000 Euro heißt Hyundai Inster. Der kleine Koreaner zeigt sich optisch von seiner mutigen Seite. Das Design erinnert uns ein bisschen an ein Videospiel, andere sehen hier Lego-Paralelen. Eines kann man dem Inster jedoch nicht absprechen: Er sieht individuell aus und sticht aus der Fahrzeugmasse im Stadtverkehr definitiv heraus.
Im Innenraum des Inster erwarten einen Hyundai-typische Schalter und Knöpfe. Die Bedienung ist einfach und lässt keinerlei Fragen offen. Die Sitze bieten ausreichend Komfort und haben in der Mitte praktische Halterungen für Smartphone und Getränke. Aufgrund der schmalen Karosserie müssen zwei ausgewachsene Männer jedoch etwas näher zusammenrücken. Hier ist also auch mal Kuscheln angesagt.
In höheren Ausstattungslinien gibt es zudem 360-Grad-Kameras. Beim Abbiegen filmt eine dieser Kameras den toten Winkel und hilft einem im Großstadtdschungel stets den Überblick zu bewahren. Die Verarbeitung ist für ein Fahrzeug dieser Klasse, trotz zahlreicher Kunststoffteile, tadellos, genauso wie die Geräuschdämmung. Einziger Wermutstropfen: Android Auto gibts nicht kabellos.
Für eine große Überraschung sorgten die Platzverhältnisse in der zweiten Sitzreihe. So viel Platz in diesem Zwerg hat wirklich niemand erwartet. Dank der verschiebbaren Rücksitzbank finden selbst 1,85 Meter große Menschen hintereinander Platz. Wow! Dafür muss man dann mit einem geringeren Kofferraum rechnen. Der fasst zwischen 280 und 1.059 Liter. Für einen Wochenendeinkauf reicht aber auch das allemal aus.
Beim Fahrwerk haben sich die Ingenieure große Mühe gegeben, ein komfortables Auto auf die Räder zu stellen. Und das ist ihnen durchaus gelungen: Unebenheiten nimmt der kleine Inster überraschend gut auf und filtert sie ordentlich weg. Für einen kompakten City-Flitzer macht der Hyundai das sehr souverän und bleibt auch bei Autobahn-Tempo stabil. Top!
Den Hyundai Inster gibt es mit 97 Elektro-PS und einer 42 kWh Batterie als Einstiegsmotorisierung. Unser Testfahrzeug hatte den großen Akku (49 kWh) und 115 PS. Von 0 auf Tempo 100 sprintet der Inster in 10,6 Sekunden und der Top-Speed beträgt 150 km/h. Beide Akkus laden in etwa 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent – der große Akku schafft maximal 85 kW und der kleine maximal 73 kW Ladeleistung.
Hyundai verspricht eine Reichweite von bis zu 370 Kilometer. Im "Heute"-Test waren es unter realen Bedingung im Stadt-Land-Betrieb etwa 320 Kilometer. Somit braucht man auch im stressigen Alltag keine Sorgen um die Reichweite zu haben.
Wer jedoch einen günstigen Elektroflitzer unter 20.000 Euro für die Stadt braucht, der wird mit den 97 PS mehr als zufrieden sein. Für all jene, die den kleinen Inster mit allerlei Schnickschnack (siehe Bildergalerie) ausstatten wollen, die müssen 30.170 Euro bezahlen. In beiden Fällen bekommt man einen verspielten Kleinwagen, der stets gute Laune verbreitet.