Seit Tagen fragen sich nicht nur Naturfreunde, sondern auch zunehmend verwirrte Wiener: Ist ein ausgewachsener Elch wirklich auf dem Weg in die Hauptstadt? Und wenn ja – hat er sich schon ein Klimaticket gekauft? Wir haben uns für unsere Leser auf Spurensuche begeben – mit Kamera, Mikro und der Hilfe von Wiener Passanten.
„Ich glaube, er ist am Zentralfriedhof! Dort sind andere Rehe!“Cornelia, 65hat eine Vermutung
>> Im Video: "Heute" auf der Suche nach Elch Emil in der Wiener City
Unsere erste Station: der Stadtpark. Dort fanden wir viele Tauben, eine Yoga-Gruppe und ein paar verirrte Touristen auf der Suche nach "the famous Sisi". Elch Emil? Fehlanzeige. "Ein Elch? Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Elch hier frei rumläuft", meinte eine Passantin verwirrt.
Am Karlsplatz dasselbe Bild: keine Geweihe, keine Elchspuren, nur ein Straßenmusiker vor der eindrucksvollen Karlskirche. Auch auf der Kärntnerstraße – trotz bester Aussichtspunkte und intensiver Befragung – keine Elchsichtung.
Wir machten Halt bei Santo, einem sympathischen Dönerverkäufer an der Ecke. Auch er hat Emil nicht gesehen, zeigt sich aber offen: "Ich würde mich freuen, wenn er zu meinem Stand kommt". Ob Elche überhaupt Döner mögen? Unklar – aber probieren kann er’s ja mal.
Den einzigen ernstzunehmenden Hinweis liefert – natürlich – ein Wiener Taxifahrer. "Freitagnacht hab ich ihn gesehen", sagt Özgül. "Auf dem Weg vom Flughafen nach Mittendorf (NÖ) – mein Fahrgast und ich waren uns einig: Das war ein Elch!" Ob es wirklich Emil war, bleibt unklar. Für Aufregung sorgte die Begegnung allemal.
Wo ist Emil jetzt? Wir wissen es nicht genau. Vielleicht ist er schon am Naschmarkt oder sitzt in einem Heurigen und nippt an einem G’spritzten. Eines ist sicher: Wenn Emil wirklich in die Wiener City kommt, würden ihn die Wiener herzlich willkommen heißen.