Anfang Oktober richtete die Wiener Polizei eine dringende Warnung an alle Bürger. Kriminelle geben sich als Mitarbeiter von Wiener Wasser aus und schlagen dann zu. Wie "Heute" in Erfahrung bringen konnte, gibt es bereits 14 eindeutige Coups, die auf das Konto der Bande gehen. Insgesamt soll so ein Schaden von rund 30.000 Euro entstanden sein – wir berichteten.
Bei "Heute" meldete sich nun eine Wiener Pensionistin, die auch einen dieser betrügerischen Anrufe erhalten hatte. Doch die rüstige Seniorin war schlauer als die Gauner und fiel nicht auf den üblen Trick herein!
In ihrer Wohnung in Wien-Meidling hatte eigentlich alles funktioniert – wenn Emma B. (Name von der Redaktion geändert, Anm.) den Wasserhahn aufdrehte, klappte alles wie gewohnt. Umso größer war die Überraschung über einen angeblichen Anruf von Wiener Wasser. Die Wohnung von B. habe ein Gebrechen, man müsse das Wasser von innen abdrehen. Sofort war sie misstrauisch – zurecht, wie sich herausstellte.
"Das können Sie vergessen", antwortete die 68-Jährige, als der Anrufer sie aufforderte, ihn in die Wohnung zu lassen. "Die haben gesagt, man muss das Wasser unter meinem Waschbecken abdrehen", erinnert sie sich. Die Wienerin glaubte die Betrugsmasche keine Sekunde.
"Ich habe verlangt, dass sie mir eine Telefonnummer geben, bei der ich mich genauer erkundigen kann. Ich wurde dann an jemanden anderen weitergeleitet", schildert sie. Dass es sich auch hier nicht um einen Mitarbeiter von Wiener Wasser handelte, konnte sich Frau B. bereits denken. "Ich habe dann aus dem Internet die echte Nummer herausgesucht und dort angerufen."
Auch "Heute" fragte bei Wiener Wasser nach: "Seit Anfang September ist uns bekannt, dass solche Fälle wohl gerade öfter vorkommen", erzählt eine Mitarbeiterin. Man könne jedenfalls davon ausgehen, dass sich Wiener Wasser nie einfach so bei einem meldet. "Wenn uns jemand anruft, kann es sein, dass wir zurückrufen. Aber wenn man kein Gebrechen hat, sollte man auf jeden Fall skeptisch sein", heißt es abschließend.