Was als musikalisches Märchen begann, entwickelt sich nun zum politischen Pulverfass: JJ, Österreichs frischgebackener Sieger des Eurovision Song Contest 2025, sorgt mit Aussagen in spanischen Medien für die erste große Kontroverse seit seinem Triumph. Während in Österreich die Vorbereitungen für den ESC 2026 auf Hochtouren laufen, gerät der Sänger nun international in die Kritik.
In einem Interview mit der spanischen Zeitung "ABC" äußerte sich JJ deutlich zur heiklen Frage rund um die Teilnahme Israels am ESC – und zog einen umstrittenen Vergleich: "Ich bin sehr enttäuscht, dass Russland ausgeschlossen wurde, Israel aber teilnehmen durfte."
Beide Länder seien für ihn "Aggressoren", die den Krieg aktiv provozieren würden“, sagte der ESC-Gewinner. Dass die Europäische Rundfunkunion (EBU) hier nicht eingeschritten sei, sei für ihn "sehr enttäuschend".
Zwar betonte JJ, dass er selbst daran nichts ändern könne, fügte aber hinzu: "Wenn es an mir liegen würde, würde ich Israel ausschließen." Abschließend brachte er sogar einen möglichen Wahlbetrug ins Spiel: "Vielleicht werden nächstes Jahr die Televotes ordentlich überwacht, ohne dass es Werbung oder Ähnliches gibt."
Für zusätzliche Aufregung sorgt zudem, dass JJ auf Social Media einen Artikel mit einem Bericht über getötete israelische Botschaftsmitarbeiter geliket hat – was in Kombination mit seinen Aussagen für heftige Kritik sorgt.
"Der schreckliche Terroranschlag auf das Jüdische Museum in Washington, D.C., bei dem Mitarbeiter des israelischen Außenministeriums ermordet wurden, schockiert uns und macht uns untröstlich", teilt die israelische Botschaft in Wien in einem Statement mit.
Der Angreifer habe es bewusst auf eine jüdische Einrichtung abgesehen und rief "Free Palestine", als er diese brutale Tat verübte. Das Motiv scheint klar: "ein Angriff auf Juden, Israelis, ihre Identität und ihre Präsenz im öffentlichen Raum."
"Wir lassen uns von Terror nicht einschüchtern und werden weiter unsere Arbeit mit unerschütterlicher Entschlossenheit weltweit fortsetzen. Im vollen Bewusstsein unserer Verantwortung für die Zukunft Israels und die Sicherheit seiner Bürgerinnen und Bürger", sagt Botschafter David Roet.
Weiters erinnert der Botschafter, dass "dieser Anschlag eine erschreckende Erinnerung daran ist, wohin Hass und Aufwiegelung unweigerlich führen. Kein Land kann sich den Kräften des Terrors und des Hasses allein entgegenstellen. Freie und demokratische Nationen müssen vereint die gemeinsamen Werte verteidigen und dafür sorgen, dass das Böse keine Zuflucht findet - nirgendwo."
Die Aussagen des ESC-Siegers schlagen hohe Wellen. Während Fans im Netz diskutieren, ob JJ mit seinen Aussagen eine wichtige Debatte anstoße oder unnötig Öl ins Feuer gieße, wächst auch der politische Druck auf den ORF und die EBU. Erste Stimmen fordern eine offizielle Stellungnahme, auch mit Blick auf den kommenden ESC in Österreich.
Noch hat sich JJ nicht weiter zu den Aussagen geäußert – klar ist jedoch: Der erste Skandal rund um den ESC 2026 ist da.