Österreich ist bereit: Das neue Entry-Exit-System (EES), das mit EU-Geld gefördert wird, startete am 12. Oktober. Damit werden alle Vorbereitungen auf nationaler Ebene abgeschlossen. Das EES ist ein automatisiertes System, das künftig genau erfasst, wer aus Drittstaaten in den Schengen-Raum ein- und ausreist. Wer sich bis zu 90 Tage im Schengen-Raum aufhalten darf, wird künftig digital erfasst.
Das Ziel ist klar: Mehr Sicherheit für uns alle, informierte das Innenministerium in einer Aussendung. Dafür werden von den Reisenden Fingerabdrücke und ein Gesichtsbild aufgenommen.
Mit dem EES kann die Polizei illegale Aufenthalte leichter aufdecken, Überziehungen beim Visum werden automatisch erkannt und Identitätsbetrug wird erschwert. Das System ist fälschungssicher und in ganz Europa vernetzt. Statt dem alten Pass-Stempel gibt es ab jetzt eine digitale Erfassung. In Österreich wird das System an allen internationalen Flughäfen eingesetzt.
Ab 12. Oktober 2025 führen die 29 Schengen-Länder das EES schrittweise ein. Nach einer sechsmonatigen Übergangszeit soll das System ab 10. April 2026 an allen Außengrenzen des Schengen-Raums voll laufen.
Innenminister Gerhard Karner betont: "Es ist für die österreichische Polizei wichtig, zu wissen, wer in unser Land kommt, ob die Person legal in unser Land kommt und wie lange sie in unserem Land bleibt. Das bedeutet ein Mehr an Sicherheit."
Magnus Brunner, EU-Kommissar für Migration, sagt: "Am Sonntag startet der Probebetrieb des Entry-Exit-Systems. Es ist ein zentraler Bestandteil unserer Asyl- und Migrationsreform. Damit werden wir wissen, wer in die EU einreist und wer sie wieder verlässt. Ein guter Tag für Europa."
"Durch dieses System können wir sehr wirksam Identitätsbetrug, schwere Straftaten, illegale Migration, aber auch Terrorismus bekämpfen. Wir haben in den vergangenen zehn Jahren den Personalstand der Polizei am Flughafen in Wien-Schwechat beinahe verdoppelt. Es verrichten aktuell 770 Polizeibedienstete hier ihren Dienst", ergänzt Franz Ruf, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit.
"Es bricht ein neues Zeitalter für das europäische Grenzmanagement an – das manuelle Stempeln von Reisepässen bei Ein- und Ausreisen ist bald Geschichte. Das Entry-Exit-System wird die Grenzkontrollen modernisieren und die Sicherheit in Österreich und im Schengen-Raum stärken. Um Reisende und alle Beteiligten über die nationalen und internationalen Änderungen zu informieren, haben wir mit einer umfassenden Informationskampagne begonnen", informiert Elisabeth Wenger-Donig, Gruppenleiterin im Innenministerium.
"Sicherheit hat stets höchste Priorität und mit den Behörden verbindet uns hier eine sehr gute Zusammenarbeit. Das neue Entry-Exit-System wird wesentlich zu mehr Sicherheit und Effizienz beitragen. 16 Millionen Euro wurden dafür in die technische Infrastruktur investiert", sagt Günther Ofner, Vorstandsdirektor der Flughafen Wien AG.
Für das System wurden alle technischen und organisatorischen Maßnahmen in Österreich umgesetzt. Die Software für die Grenzkontrolle wurde so automatisiert und vereinfacht, dass die Abfertigungszeit kürzer wird und gleichzeitig Sicherheit und Effizienz steigen.