In der südukrainischen Hafenstadt Odessa starb mindestens ein Mensch infolge eines Drohnenangriffs, drei kamen verletzt ins Spital, wie Bürgermeister Hennadij Truchanow mitteilte. Bei heftigen Angriffen auf die Hauptstadt Kiew wurden ebenfalls Verletzte gemeldet.
In der Nacht war nach Angaben eines DPA-Reporters starkes Flugabwehrfeuer über der Hauptstadt zu hören. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge kamen auch ballistische Raketen zum Einsatz. Laut Nachrichtenagentur RBK-Ukraine waren in der Stadt Explosionen zu hören.
Nach Angaben der Militärverwaltung gab es Schäden in sechs von zehn Stadtteilen. Mindestens eine Frau wurde verletzt. Das Online-Portal des "Kyiv Independent" berichtete unter Berufung auf Behördenangaben ebenfalls von Verletzten sowie brennenden Autos und Gebäudebränden.
Erst in der Nacht zuvor hatte Russland die benachbarte Ukraine nach Angaben aus Kiew mit dem seit Kriegsbeginn zahlenmäßig größten Drohnenangriff überzogen. Dabei kamen demnach allein fast 500 Shahed-Drohnen zum Einsatz. Es gab mehrere Verletzte.
Russland und die Ukraine haben unterdessen mit einem weiteren Gefangenenaustausch begonnen. Die erste Gruppe russischer Soldaten unter 25 Jahren sei aus ukrainischer Gefangenschaft entlassen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.
Der Ukraine sei eine ähnliche Zahl Gefangener übergeben worden. Eine genaue Zahl nannte das Ministerium nicht. Kiew bestätigte den Austausch, der zu Monatsbeginn in Istanbul bei direkten Verhandlungen beider Kriegsparteien vereinbart worden war.
Bei der zweiten Verhandlungsrunde zwischen russischen und ukrainischen Vertretern in Istanbul vor einer Woche hatten beide Seiten den Austausch von Gefangenen und Leichen gefallener Soldaten vereinbart.
Bei den Gesprächen waren beide Seiten übereingekommen, vor allem junge Soldaten zwischen 18 und 25 Jahren, schwer verletzte oder kranke Kriegsgefangene auszutauschen. Dies könnte mehr als 1000 Personen von jeder Seite betreffen. Erwartet worden war der Austausch ursprünglich bereits am Wochenende.