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Fall P. Diddy: Alle wichtigen Punkte zum Prozessauftakt

Sean Diddy Combs muss wegen Vorwürfen organisierter Kriminalität, sexuellem Missbrauch und mehr vor Gericht erscheinen. Der Prozess startet.
05.05.2025, 10:19
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Nach monatelanger Untersuchungshaft startet am Montag der Prozess gegen Rap-Mogul Sean "Diddy" Combs (55). Hier findest du die wichtigsten Punkte zu den Vorwürfen, seinen Anwälten, der Verteidigung und der drohenden Strafe zusammengefasst.

Was wird Diddy vorgeworfen?

Der Fall Diddy kam im Februar letzten Jahres so richtig ins Rollen. In einer Klage warf Produzent Rodney "Lil Rod" Jones, ein ehemaliger Produzent von Combs, diesem vor, er habe ihn wiederholt begrapscht und gezwungen, Sexarbeiterinnen anzuwerben, illegale Drogen zu nehmen und mehr.

Im März, nachdem weitere Opfer Gewaltanschuldigungen geäußert hatten, wurden Diddys Anwesen in Los Angeles und Miami von Bundesagenten, darunter Ermittlern des Heimatschutzministeriums, durchsucht. Die Razzien seien Teil einer "laufenden Untersuchung", wie die Behörden es nannten.

Es folgten diverse weitere Klagen, eine Zusammenfassung findest du hier. Der Unternehmer wurde daraufhin im September in Untersuchungshaft gesteckt. In den rund 62 Klagen, die Teil des Zivilprozesses sind, geht es um Vorwürfe von sexuellem Missbrauch, Gewalt und/oder die Verabreichung von Drogen. Einige der Opfer sollen zur Zeit der Übergriffe minderjährig gewesen sein.

Die Vorfälle sollen sich zu einem großen Teil an sogenannten "Freak Off"-Partys ereignet haben, die Diddy in den Nullerjahren regelmäßig organisiert und gefilmt haben soll. Diverse Promis sollen an den "aufwendigen Sexdarbietungen", wie sie die Staatsanwaltschaft nennt, ein- und ausgegangen sein.

Zusätzlich zu den 62 Zivilklagen muss sich der Gründer des Musiklabels "Bad Boy Records" in vier Fällen vor dem Bundesgericht verantworten. Die Klagen drehen sich um organisierte Kriminalität, zweifachen Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung und Beförderung zum Zweck der Prostitution. Diddy plädiert in allen Punkten auf nicht schuldig. Es droht ihm lebenslange Haft.

Wer ist Teil des Prozesses?

Das Video, das zeigt, wie Diddy 2016 seine damalige Partnerin Cassie in einer Hotel-Lobby brutal verprügelt, darf als Beweismaterial im Prozess verwendet werden. Der Fall ist aber nicht Teil davon. Die Sängerin und der Rapper haben sich nämlich bereits 2023 außergerichtlich geeinigt. Sie wird laut "People" aber als Zeugin unter ihrem echten Namen aussagen.

Der Prozess wird wohl Wochen, wenn nicht sogar Monate dauern. Richter ist Arun Subramanian. Der New Yorker wurde 2023 vom damaligen Präsidenten Joe Biden zum Bezirksrichter ernannt. Der Prozess dürfte sein bislang bekanntester sein.

Ein Video zeigt verstörende Bilder zwischen Diddy und seiner Ex Cassie.
REUTERS/Carlo Allegri; CNN

Die Geschworenen stehen noch nicht fest, der Auswahlprozess startet am 5. Mai. Hunderte New Yorker werden zur Teilnahme aufgerufen, schließlich wird ein Gremium aus zwölf Geschworenen und sechs Ersatzjuroren bestimmt. Vor der Auswahl müssen die potenziellen Jurymitglieder Fragen zu Drogen, Sex und ihrem Musikgeschmack beantworten, um einen fairen Prozess zu garantieren.

Diddys Anwaltsteam wird von Marc Agnifilo und Teny Geragos geleitet. Letztere ist die Tochter des bekannten Strafverteidigers Mark Geragos, der selbst als Vertreter von Scott Peterson und den Menendez-Brüdern bekannt ist. Brian Steel, Anwalt aus Georgia, schloss sich vor kurzem ebenfalls Combs‘ Verteidigerteam an. Er verhalf jüngst Rapper Young Thug in seinem berüchtigten Prozess organisierter Kriminalität zum Freispruch.

Die Anklage wird von mehreren stellvertretenden US-Staatsanwälten geführt, darunter Maurene Ryan Comey. Sie vertrat bereits die Opfer im Sexhandel-Prozess gegen Ghislaine Maxwell.

An Combs‘ früheren Gerichtsverhandlungen nahmen seine Söhne Justin und Christian Combs sowie Quincy Brown teil. Ob sie ihren Vater auch ins Gerichtshaus Daniel Patrick Moynihan im Süden Manhattans begleiten werden, wird sich zeigen.

Wie wird Diddys Verteidigung aussehen?

Bei einem Auftritt sprach Anwalt Marc Agnifilo jüngst einen Teil seiner Verteidigungsstrategie an. Er bemerkte, dass sein Mandant ein Swinger sei. "Er pflegte einen Lebensstil, nennen wir ihn Swinger, den er für angemessen hielt", sagte er laut ABC. "Er hielt ihn für angemessen, weil er so weit verbreitet ist."

Welche Promis könnten involviert sein?

Der Fall dürfte weite Kreise in Hollywood ziehen. Diddys Ex Jennifer Lopez sowie seine Kollegen Ashton Kutcher, Jay-Z, Leonardo DiCaprio und Usher werden immer wieder im Zusammenhang mit seinen Intrigen genannt. Ob sie auch im Prozess involviert werden, wird sich zeigen.

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