Angespannte Stimmung herrscht aktuell zwischen dem Burgenland und Ungarn. Denn in einem Gespräch im Podcast Harcosok Órája auf YouTube kritisierte Ungarns Staatssekretär für Gesundheitswesen, Péter Takács, das burgenländische Rettungswesen.
Er behauptete, im Zusammenhang mit der grenzüberschreitenden Notfallversorgung von Patienten, dass das Burgenland seine Systeme erst auf das Niveau von Ungarn anheben müsse. "Die österreichischen Kollegen seien beeindruckt gewesen, über welche Ausstattung die ungarischen Rettungseinheiten verfügen", soll der ungarische Staatssekretär laut Übersetzung gesagt haben.
Weiters sagte er, dass die burgenländischen Rettungswägen nicht mit GPS-Systeme ausgestattet seien, aktuelle Positionierungen der Wagen nur auf einer Magnettafel verfolgt werden und es keine zentrale Leitstelle gibt.
Die Aussagen Takács stoßen nun auf heftige Kritik. "Grenzüberschreitende Zusammenarbeit braucht Respekt – keine Falschbehauptungen", betont Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). Darüber hinaus fordert der burgenländische Landeschef in einem offenen Brief an Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán eine Klarstellung.
Darin geht er mit den Behauptungen des Staatssekretärs hart ins Gericht und bezeichnete diese als "sachlich falsch, respektlos gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Einsatzorganisationen und letztlich auch einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit unwürdig".
"Die Unterstellung, das Burgenland müsse seine Systeme erst auf das Niveau des ungarischen Rettungswesens 'anheben', halte ich zudem für mehr als unangemessen. Die Aussage entbehrt jeglicher Grundlage und lässt sich nur als unnötig provokativ verstehen", so Doskozil weiter.
Immerhin genieße das burgenländische Rettungswesen "höchste fachliche Anerkennung und funktioniert mit hoher Professionalität und Verlässlichkeit".
Abschließend richtete sich Landeshauptmann Doskozil mit klaren Worten an Ministerpräsident Orbán. "Eine konstruktive und zukunftsorientierte Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern darf nicht durch falsche öffentliche Aussagen untergraben werden. Ich ersuche Sie daher mit Nachdruck, dafür Sorge zu tragen, dass die unwahren und inakzeptablen Äußerungen Ihres Staatssekretärs öffentlich richtiggestellt werden – und dass derartige Missdarstellungen künftig unterbleiben", so der Rote.
