WM 2022

Flitzer: "Infantino half mir um vier Uhr morgens raus"

FIFA-Boss Gianni Infantino ist ein einflussreicher Mann. Nun spielte er seine Kontakte aus, um Flitzer Mario Ferri vor Ärger zu bewahren.

Erich Elsigan
Gianni Infantino soll Flitzer Mario Ferri gerettet haben.
Gianni Infantino soll Flitzer Mario Ferri gerettet haben.
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Das Spiel Portugal gegen Uruguay lieferte viel Gesprächsstoff. Neben dem "Nicht-Tor" von Cristiano Ronaldo sorgte beim 2:0 vor allem ein Mann für Schlagzeilen: Mario Ferri.

Der Italiener war der erste Flitzer der WM in Katar. Er sprintete in der 51. Minute mit Regenbogen-Fahne und zwei Botschaften auf seinem Shirt über den Rasen. Auf der Brust war "Save Ukraine" zu lesen, auf der Rückseite "Respect for Iranian Women".

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    Der erste WM-Flitzer! Mario Ferri aus Italien lässt eine Regenbogen-Flagge wehen, trägt Solidaritäts-Botschaften für die Ukraine und die iranische Frauen-Bewegung.
    Der erste WM-Flitzer! Mario Ferri aus Italien lässt eine Regenbogen-Flagge wehen, trägt Solidaritäts-Botschaften für die Ukraine und die iranische Frauen-Bewegung.
    Newspix / EXPA / picturedesk.com

    Der Mann wurde nach einer wilden Verfolgungsjagd eingefangen und in die Katakomben des Stadions gebracht. Was dann mit ihm passiert ist, blieb lange unklar. Zahlreiche Fußball-Fans sorgten sich um die Gesundheit des Flitzers, sogar Portugal-Kicker Ruben Neves dachte in der Stunde des Sieges an ihn

    Denn Ferri ist kein Unbekannter. Der 35-Jährige ist selbst Fußballer, machte schon öfter in Stadien auf Missstände aufmerksam und half Flüchtlingen aus der Ukraine

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      So schrill und schön sind die Fans bei der WM in Katar
      So schrill und schön sind die Fans bei der WM in Katar
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      Am Tag nach seiner Aktion im Portugal-Match meldete sich der selbst ernannte "moderne Pirat" auf Instagram zu Wort, schrieb: "Ich bin frei. Sie haben alles verhindert, nur mich nicht. Wir wollen eine freie Welt, die alle Menschen und alle Ideen respektiert."

      Ein Gefängnis-Aufenthalt blieb Ferri also erspart. Zu verdanken hat er das offenbar FIFA-Boss Gianni Infantino. Dem spanischen Radiosender "OndaCero" erzählt der Flitzer, was nach dem Match passiert ist. 

      "Ich war nicht im Gefängnis, sondern in einer Polizeistation mit der katarischen Polizei. Infantino kam um vier Uhr morgens und half mir raus. Er hat mir geholfen, damit es keine Kontroverse wegen meiner Friedensbotschaft gibt. Dann haben sie mich freigelassen."

      Infantino soll gesagt haben: "Du schon wieder, warum, warum, Katar ist so gefährlich für dich." Wie Ferri erzählt, kennen sich die beiden aufgrund der regelmäßigen Protest-Aktionen.

      Ferri muss dank Infantino keine weiteren Konsequenzen befürchten – lediglich ein Stadionverbot für die weiteren WM-Partien wurde verhängt.

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        Die besten Szenen der Fußball-WM in Katar
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        Reuters, Imago, GEPA
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