Zunächst musste Russell wochenlang warten. Mercedes-Teamchef Toto Wolff liebäugelte mit der Sensationsverpflichtung von Max Verstappen, wollte den Niederländer von Red Bull loseisen. Dafür musste die "Silberpfeil"-Fahrerpaarung Russell und Andrea Kimi Antonelli auf eine Verlängerung warten. Verstappen bekannte sich schließlich zum Energydrink-Rennstall, Wolff konzentrierte sich dann auf Russell, der Mercedes zappeln ließ. Mittlerweile sind die beiden Piloten aber für 2026 bestätigt.
Vorerst aber nur für 2026. Eine längere Bestätigung gab es von Mercedes nicht. Auf Antonelli wird wohl zutreffen, dass der Rookie bloß einen Einjahresvertrag erhalten hat. Auch, um die Türe für einen Verstappen-Wechsel 2027 nicht gänzlich zuzuschlagen. Russell enthüllte derweil eine Klausel, die ihn länger an den Formel-1-Rennstall binden könnte.
"Falls ich performe, gibt es eine spezielle Klausel, dass sich der Vertrag automatisch verlängert, wenn ich gewisse Ziele erreiche", enthüllte der 27-Jährige im "Telegraph". Welche Leistungsklauseln es gibt, ließ Russell zwar offen, betonte aber: "Mein Platz für 2027 liegt in meinen Händen. Wenn ich meine Leistung bringe, dann bleibe ich zu 100 Prozent."
Derartige Leistungsklauseln sind in der Formel 1 nicht ungewöhnlich. So hätte Verstappen Red Bull verlassen können, wenn er während der Sommerpause nicht unter den Top-Drei der Fahrer-WM klassiert gewesen wäre. Der Niederländer war genau Dritter, so bleibt sein noch bis 2028 laufender Vertrag aufrecht. Gerade für 2026 könnten die Klauseln in der Formel 1 aber besonders bedeutend sein, greift in der kommenden Saison doch ein gänzlich neues Reglement – auch für die Motoren. So könnten sich die Kräfteverhältnisse in der Motorsport-"Königsklasse" deutlich ändern.
Durchaus möglich wäre ein Formel-1-Traumduo Russell und Verstappen ab 2027. Wenn sich die Spekulationen über Red Bulls Motorenprobleme für 2026 bewahrheiten und der Vierfach-Weltmeister tatsächlich zu Mercedes wechseln sollte. Eine derartige Konstellation ist laut Russell nicht ausgeschlossen, wobei spekuliert worden war, dass sich der Brite eine "Nummer-eins-Klausel" ausverhandelt haben hätte können.
"Max ist ein unglaublicher Fahrer, das lässt sich nicht leugnen. Genau deshalb würde ich mich freuen, mich mit ihm zu messen. Wir alle glauben, dass wir die Besten sind", so Russell. Nachsatz: "Man muss mit seinem Teamkollegen nicht beste Freunde sein."