Rivale kämpft vor Gericht

Prozess diese Woche: Verliert Hamilton einen WM-Titel?

Der Brasilianer Felipe Massa kämpft vor Gericht darüber, dass ihm nachträglich der WM-Titel von 2008 zugesprochen wird.
Sport Heute
29.10.2025, 10:14
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Das juristische Tauziehen um den Formel-1-Weltmeistertitel von 2008 geht in die entscheidende Phase. Seit Dienstag (28. Oktober) verhandelt der Royal Court of Justice in London über die Klage von Felipe Massa gegen den Automobil-Weltverband FIA, das Formula One Management (FOM) und Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone.

Der Brasilianer fordert rund 64 Millionen Pfund Schadenersatz. Massa ist überzeugt, dass ihm durch den berüchtigten "Crashgate"-Skandal rund um den Sieg von Fernando Alonso beim Singapur-Grand-Prix 2008 der WM-Titel gestohlen wurde.

Richter Sir Robert Jay prüft derzeit die Akten und hört anschließend beide Seiten an. Die Beklagten – FIA, FOM und Ecclestone – versuchen, das Verfahren einstellen zu lassen. Sollte der Richter diesem Antrag folgen, wäre der Fall für Massa beendet. Gibt er dagegen grünes Licht, könnte der Prozess in die nächste Phase gehen. Dann dürften Massas Anwälte weitere Beweise wie E-Mails oder Textnachrichten anfordern.

Eine direkte Konfrontation zwischen den Parteien gibt es in dieser Woche nicht – die Anhörungen finden getrennt statt. Beide Seiten dürfen lediglich zuhören, ohne aktiv einzugreifen. Eine Entscheidung könnte bereits am Freitag fallen, spätestens aber in den kommenden Wochen.

Interview als Auslöser

Auslöser des Rechtsstreits war ein Interview von Bernie Ecclestone im Frühjahr 2023 auf F1-Insider.com. Darin erklärte der damalige Formel-1-Promoter, er und Ex-FIA-Präsident Max Mosley hätten schon 2008 vom absichtlich herbeigeführten Unfall von Nelson Piquet jr. gewusst – aber nichts unternommen, um den Ruf der Formel 1 nicht zu gefährden. Später behauptete Ecclestone, seine Aussagen seien falsch übersetzt worden.

Beim Singapur-GP 2008 hatte Piquet jr. auf Anweisung seines Teams in Kurve 17 absichtlich einen Unfall verursacht und damit eine Safety-Car-Phase ausgelöst, die Teamkollege Fernando Alonso den Sieg brachte. Felipe Massa fiel nach einem missglückten Boxenstopp auf Platz 13 zurück – Punkte, die ihm am Ende fehlten: Der Ferrari-Star verlor den WM-Titel mit einem Punkt Rückstand an Lewis Hamilton.

Renault-Teamchef Flavio Briatore und Technikdirektor Pat Symonds wurden zunächst lebenslang gesperrt, später aber von einem französischen Gericht rehabilitiert. Massa sieht in der Manipulation einen direkten Einfluss auf die Weltmeisterschaft – und kämpft seit über zwei Jahren um eine gerichtliche Aufarbeitung.

FIA, FOM und Ecclestone versuchen weiterhin, die Klage aus formalen Gründen abzuweisen – etwa wegen angeblicher Verjährung oder fehlender Zuständigkeit des Zivilgerichts. Noch in dieser Woche könnte sich entscheiden, ob der Kampf um den WM-Titel von 2008 tatsächlich in eine neue Runde geht.

{title && {title} } red, {title && {title} } 29.10.2025, 10:14
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