In Paris startet am Montag ein zweitägiger internationaler Aktionsgipfel zur Künstlichen Intelligenz (KI). Erwartet werden Staats- und Regierungschefs wie der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, US-Vizepräsident J.D. Vance und Indiens Premierminister Narendra Modi.
Auch die Chefs der großen Big-Tech-Unternehmen sind angekündigt. Darunter Brad Smith von Microsoft, Sam Altman von OpenAI und Sundar Pichai von Google.
Dann ergänzt er: "Mit künstlicher Intelligenz können wir sehr große Dinge tun". Dazu gehöre etwa "das Gesundheitswesen, die Energieversorgung, das Leben in unserer Gesellschaft verändern".
Für den innenpolitisch angeschlagenen Macron ist es eine Gelegenheit, auf der internationalen Bühne als Impulsgeber für eine sich rasant entwickelnde Branche aufzutreten und sein Land als Vorreiter im KI-Bereich zu präsentieren. "Frankreich ist das führende Land in Europa im Bereich der Künstlichen Intelligenz", sagte er der Zeitung "Le Parisien".
Im Interview des Senders France 2 kündigte er am Sonntagabend unter anderem Investitionen in KI in Frankreich in Höhe von "109 Milliarden Euro in den nächsten Jahren" an und forderte eine "globale Regulierung" des Sektors.
Auf dem Gipfel soll es um Einsatzmöglichkeiten von KI etwa im Bereich Gesundheit, Bildung und Arbeit gehen, auch aber um die Regulierung und den verantwortbaren Einsatz der Technik. Angesichts harter Konkurrenz von KI-Giganten aus den USA und China geht es Macron auch darum, dass Europa bei der Zukunftstechnologie nicht den Anschluss verliert.
Dabei plädierte er für einen Mittelweg. "Es besteht die Gefahr, dass einige gar keine Regeln vorgeben, und das ist gefährlich", sagte der Staatschef dem "Parisien". "Aber es gibt auch das Risiko, dass Europa sich umgekehrt zu viele Regeln gibt, sich von anderen abwendet und daher nicht mehr innovativ sein kann. Wir müssen dieses Gleichgewicht halten."
Anfang Februar hatte die EU mit dem AI Act das weltweit erste staatenübergreifende Gesetzeswerk zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Kraft gesetzt.
Angesichts der Konkurrenz aus den USA und China hatten deutsche und französische Start-ups vor einigen Tagen eine Stärkung der Künstlichen Intelligenz in Europa gefordert. Der Kontinent müsse dringend handeln, um seine technologische Souveränität zu sichern, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung des Startup-Verbands France Digitale und des European Start-up Network.
"Europa darf nicht in Rückstand geraten", hieß es auch vor dem Hintergrund der 500 Milliarden Dollar schweren Stargate-Investitionsoffensive der USA und des Durchbruchs des chinesischen KI-Start-ups Deepseek.
Der deutsche Branchenverband Bitkom warnte vor dem Gipfel davor, sich in Deutschland und Europa zu sehr auf Regulierungsfragen zu konzentrieren. Das verunsichere Unternehmen und bremse Innovationen.
Die Nichtregierungsorganisation Algorithmwatch rief hingegen dazu auf, Entwicklung und Einsatz von KI mit den weltweiten Nachhaltigkeitszielen in Einklang zu bringen. Der Gipfel finde zu einer Zeit statt, in der die "Je größer, desto besser"-Mentalität bei den KI-Modellen völlig ausser Kontrolle gerate.