Love-Scam

Frau schreibt mit falschem Ski-Star und wird abgezockt

Eine 50-Jährige erzählt, wie sie Opfer eines Love-Scams wurde. Und das, obwohl sie Vorsicht walten ließ. Der Betrüger gab sich als Marco Odermatt aus.
21.09.2025, 09:24
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Eine Frau aus dem Schweizer Wallis wurde Opfer eines Scammers, der vorgaukelte, Ski-Star Marco Odermatt zu sein. Die 50-Jährige war bereits seit Längerem Fan des Skifahrers, folgte ihm online und kommentierte seine Beiträge. Plötzlich meldete "er" sich auf Social Media bei ihr, wie sie gegenüber dem "Blick" erzählte.

Eine glaubwürdige Ausrede

Es begann im April. "Odermatt sagte mir, dass er sich freue, mich zu seinen Fans zählen zu können, und wollte mehr wissen", erzählt die Walliserin. "Wir haben uns etwa 30 Minuten lang ausgetauscht."

Allerdings habe der Social-Media-Account, der sie kontaktiert habe, kein blaues Häkchen gehabt. Sie sei misstrauisch geworden, doch der Scammer habe eine glaubwürdige Ausrede parat gehabt: Mit einem zweiten Account könne er freier mit seinen Fans schreiben.

Er schickte eine "Kopie von Odermatts ID"

Nachdem die erste Skepsis überwunden war, tauschten sie sich einige Tage lang "in freundschaftlichem Ton" aus. Der falsche Odermatt schmückte seine Erzählungen mit Anekdoten und Details aus seinem Leben aus.

Plötzlich wollte der Scammer ihr eine VIP-Karte geben. Dafür müsse sie jedoch rund 2.140 Euro ausgeben. Das war zu viel für die Walliserin und sie brach das Gespräch ab. Sie wurde wieder misstrauisch. Der Betrüger senkte den Preis. Zudem schickte er der Frau eine Kopie seiner (Odermatts) ID.

Sie entschloss sich zu zahlen. Doch selbst da war sie vorsichtig. "Ich wollte ihm meine Bankdaten nicht mitteilen. Also bot er mir an, mit Steam-Geschenkkarten zu bezahlen." Im Auto fuhr sie verschiedene Kioske ab, um die Geschenkkarten zusammenzubekommen.

Von Komplimenten zu Drohungen

Die VIP-Karte erhielt die Frau nicht. Dafür überhäufte der falsche Odermatt sie mit Entschuldigungen und Komplimenten. Er sei gar in sie verliebt.

Schließlich will der Scammer sie "treffen". Allerdings soll sie die Reise finanzieren. 5.350 Euro verlangte er. Sie machte sich daran, die Geschenkkarten zusammenzusuchen. "Ich bin aufgestanden, Auto – Kiosk – Arbeit. Ich wurde zu einer Maschine."

Für den Scammer war sie aber zu langsam. Sein Tonfall wurde bedrohlicher. Für die Walliserin geriet die Situation nun völlig außer Kontrolle. "Ich hatte Suizidgedanken", erinnert sie sich.

"In dem Moment habe ich es verstanden"

In weniger als drei Monaten hat das Opfer rund 7.500 Euro verloren. Ihre gesamten Ersparnisse. Odermatt sah sie nie – weder den echten noch den falschen. Auch wenn dieser behauptete, im Hotel zu sein, in dem sie sich treffen wollten.

"In dem Moment habe ich es verstanden", erinnert sich die Geschädigte und wird emotional. Sie möchte mit ihrer Geschichte andere warnen.

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