Die Polizei hat im November in der Wüste der Vereinigten Arabischen Emirate die Leichen des russischen Kryptomillionärs Roman Novak und seiner Frau Anna entdeckt. Die zerstückelten Körper waren in flachen Gräbern nahe dem Naturschutzgebiet Dubai Desert Conservation Reserve verscharrt.
Jetzt werden weitere Details zum brutalen Doppelmord im Wüstenstaat bekannt. Vor ihrem Verschwinden am 2. Oktober wurden sie von Kriminellen angelockt, die sich als potenzielle Investoren ausgaben.
Das Paar wurde offenbar vom persönlichen Fahrer in das 130 Kilometer von Dubai gelegene Feriengebiet Hatta gebracht. Dort stiegen sie dann in ein anderes Fahrzeug um. Novak schickt später eine Nachricht von seinem Handy an seine Kontakte und teilt mit, dass er "in den Bergen an der Grenze zu Oman festsitze" und dringend 170.000 Euro benötige. Dann bricht der Kontakt ab.
Wie britische Medien nun berichten, versuchten die Entführer mit brutaler Gewalt, das Passwort für Novaks Kryptokonten zu erpressen. Dabei folterten die Entführer Roman und Anna vor den Augen des anderen. Sie mussten gegenseitig mitansehen, wie der Partner gequält wurde. Als die Täter bemerkten, dass die Konten leer waren, wurde das Paar getötet.
Nach dem Doppelmord steckten die Entführer die Leichenteile in schwere Polyethylenbeutel mit Industriechemikalien. Diese sollten die Zersetzung der Leichname beschleunigen und DNA-Spuren vernichten. Nach ihrer Rückkehr aus den Vereinigten Arabischen Emiraten wurden drei Männer in St. Petersburg festgenommen.
Roman Novak war 2020 in Russland wegen groß angelegten Betrugs zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, wurde jedoch vorzeitig entlassen. Anschließend zog er nach Dubai und gründete die Kryptowährungs-App Fintopio. Das Projekt soll rund 500 Millionen US-Dollar eingesammelt haben, bevor Investoren ihm Betrug vorwarfen.