Brütende Temperaturen setzten den Besuchern des Frequency-Festivals kräftig zu. Für Sanitäter und Notärzte des Roten Kreuzes gab es dennoch keine größeren Zwischenfälle – trotzdem ging die Arbeit nie aus.
Etwa 150.000 Fans feiern das Open-Air-Festival in St. Pölten. Zartmann-Fan Paul beschrieb die Stimmung: "Die Hitze ist derweil noch aushaltbar, aber könnte mit den nächsten Tagen schon kritischer werden. Die Red-Bull-Halle war doch relativ gut runtergekühlt. Aber als die auf einmal wirklich auf 100 Prozent gefüllt war, hat sich das mehr nach Tropenhaus angefühlt."
Ein Kompliment gibt es noch von Paul: Die Transportbusse wirken besser organisiert als in den vergangenen Jahren. "Es gibt Wasserspender an diversen Stellen und die Security sind auch okay präsent."
Bis zum Abend des ersten Konzerttags am Mittwoch, 23 Uhr, zählten die Einsatzkräfte insgesamt 410 Versorgungen und elf Transporte ins Uniklinikum St. Pölten. Meist ging es um kleinere Verletzungen oder Kreislaufprobleme, die vor allem in den heißen Nachmittagsstunden auftraten.
Damit es gar nicht erst so weit kommt, rät das Rote Kreuz: "Wir empfehlen allen Festivalbesucherinnen und -besuchern ausreichend antialkoholische Getränke zu sich zu nehmen, vor allem während der Mittags- und Nachmittagsstunden Kopfbedeckung zu tragen und weder Essen noch Getränke offen liegenzulassen, um stechfreudige Insekten nicht zusätzlich anzulocken. Außerdem verhindert festes Schuhwerk sicherlich die eine oder andere Fußverletzung."
Nach monatelangen Vorbereitungen lief die heiße Phase des Einsatzes von Dienstag, 12. August, bis Samstag, 16. August 2025 in ununterbrochener Bereitschaft. In diesen rund 120 Stunden arbeiteten gleichzeitig bis zu 120 Personen (Sanitäter:innen, Mitarbeiter:innen der Krisenintervention, Notärztinnen bzw. Notärzte, Stabs- und Logistikpersonal sowie Shuttledienst) zum Wohle der Festivalgäste eng zusammen. 393 Sanitäterinnen und Sanitäter, die nicht nur dem Roten Kreuz St. Pölten angehören, sondern auch aus anderen Bezirken und Bundesländern Oberösterreich, Steiermark, Kärnten, Tirol und Wien kamen, leisteten rd. 10.000 Einsatzstunden.
"Das Rote Kreuz St. Pölten hat wieder einmal bewiesen, dass es in der Lage ist, zusätzlich zu seinen laufenden Aufgaben auch Großveranstaltungen bestens zu betreuen", hält Bezirksstellenleiter Mag. Josef Kronister fest und dankt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die diese Leistung gemeinsam erbracht haben.
Neben dem Planungsstab des Roten Kreuzes waren auch erfahrene Notärztinnen und Notärzte mit der Vorbereitung des Großeinsatzes befasst und konzipierten die ärztliche Versorgung im Rotkreuz-Stützpunkt. Neben der Akutintervention bei medizinischen Notfällen war diese vor allem auf die Versorgung kleinerer Wunden und Erkrankungen ausgelegt. So konnten die meisten Gäste direkt auf dem Gelände definitiv versorgt und die Zahl der Behandlungen im Universitätsklinikum St. Pölten gering gehalten werden. Bei 1.468 Interventionen mussten nur 47 Festivalbesucher dorthin transportiert werden.
Der größte Anteil der Versorgungen entfiel auf kleinere Verletzungen wie Schnittwunden, Abschürfungen und Blasen an den Füßen. Trotz anhaltend hoher Temperaturen konnte kein überdurchschnittliches Auftreten von Kreislauf- und Hitzebeschwerden festgestellt werden. Die Festivalgäste haben sich offenbar gut auf die Witterung eingestellt und sich dieser entsprechend vernünftig verhalten.
"Durch das große Engagement unserer Kolleginnen und Kollegen konnte die Patientenversorgung während des Festivals wieder in der gewohnten Qualität und ohne gröbere Vorkommnisse abgewickelt werden. Wir danken unseren Sanitäterinnen und Sanitätern und allen weiteren Helferinnen und Helfern für die geleisteten Dienste sowie den Partnerorganisationen vor Ort, insbesondere der mobilen Leitstelle von Notruf Niederösterreich, für die gute Zusammenarbeit.", resümiert Bezirksstellenkommandant Erich Winkler.