Aufmerksame Tierfreunde hörten vor einigen Wochen glücklicherweise das traurige Winseln und Wimmern von fünf Fuchsbabys. Die kleinen Welpen krabbelten nur unweit ihres Fuchsbaus umher, waren aber noch viel zu klein, um sich selbst versorgen zu können. Da man am Eingang des Baus einige Patronenhülsen gefunden hatte, geht man jetzt davon aus, dass die Waisenkinder Opfer einer sogenannten "Baujagd" wurden.
Baujagd
Bei der sogenannten "Baujagd" oder "Erdjagd" kommen zunächst Jagdhunde zum Einsatz (Meist Dackel, oder diverse Terrier) die den Fuchs, das Wildkaninchen oder den Dachs aus dem Bau treiben sollen. Gelingt ihnen das, wird das Wild meist vom Jäger erlegt.
Viele Tierschützer halten diese Jagdmethode für besonders tierquälerisch. Bleibt es im Bau, wird es vermutlich vom Jagdhund zerfetzt oder muss sich diesem stellen – läuft es aus seiner Höhle, wird es vom Jäger erschossen. In einigen Ländern gilt sie deshalb bereits als verboten.
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Während in Wien die Fähe (weiblicher Fuchs) zumindest von März bis Mai nicht geschossen werden darf, um ihre Jungen großzuziehen, darf der Fuchs beispielsweise in Oberösterreich ganzjährig bejagt werden – also auch, wenn sich gerade Fuchskinder im Bau befinden, die entweder vom Jagdhund getötet werden, oder sobald die Mutter erschossen wurde, elendig verhungern müssen.
„Wildtierstationen und Tierheime tun ihr Bestes, hier Hilfe zu leisten – es muss sich aber auch etwas auf gesetzlicher Ebene tun, um dieses gewaltige Tierleid zu beenden. Es braucht Schonzeiten für alle Tiere, auch für Füchse!“Georg PrinzVGT-Campaigner
Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) übt schon längst Kritik an dieser Jagdmethode und fordert endlich ein Ende für die grausame Verfolgung. Eine aktuelle Petition an den Wiener Landtag fordert eine ganzjährige Schonung gefährdeter und bedrohter Wildtiere.
Die Bau-, aber auch die grausame Fallenjagd tötet jährlich über 65.000 Füchse in Österreich, ohne die "Kollateralschäden" – die Fuchskinder in der Statistik zu bedenken. Laut dem VGT sei das Argument für die Fuchsjagd nach wie vor der angebliche Schutz des Niederwildes (Feldhase, Rebhuhn und Fasan), welches im Herbst jedoch selbst vom Jäger erlegt wird.
FUCHSJAGD KOMPLETT SINNBEFREIT?
Laut wissenschaftlicher Studien soll die Fuchsjagd - abgesehen von massivem Tierleid - keine Wirkung auf die Anzahl der Füchse in einem Gebiet haben.
Füchse kompensieren die Abschüsse mit einer Überreproduktion oder Zuwanderung von anderen Revieren - der ökologische "Mehrwert" bleibt also komplett aus.