Olympiasieger Karl teilt aus

"Fühle mich wie das Letzte" – ÖSV wird hart kritisiert

Snowboard-Star Benjamin Karl feiert seinen 40. Geburtstag und spricht über die schlechte Behandlung des ÖSV gegenüber den Snowboardern.
Sport Heute
16.10.2025, 07:45
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Benjamin Karl war und ist ein Sportler, der seine Meinung offen ausspricht. Der Olympiasieger und dreifache Gesamtweltcupsieger sprach anlässlich seines 40. Geburtstags mit dem "Kurier" über die schlechte Behandlung des heimischen Skiverbandes gegenüber den Snowboardern – und teilte dabei heftig aus.

Angesprochen auf die Probleme, die es bei der FIS und dem ÖSV in Bezug auf die Snowboarder gibt, sagt er: "Die Probleme mit der FIS. Dass nie ein Geld da ist und wir im Weltverband so eine kleine Sportart sind. Aber bei uns in Österreich ist es nicht anders. Wir können nie nach Übersee fahren, zum Trainieren."

Er führt weiter aus: "Wissen Sie, was ich zur Antwort bekommen habe, als ich heuer gefragt habe, was wir machen, wenn im Herbst nicht genug Schnee da ist für das Training? ,Wir hoffen!’ Ich meine: Wir reden hier vom großen ÖSV. Und wir reden vom Training auf allerhöchster Ebene und Weltcupniveau. Wir sind eine extrem erfolgreiche Sparte des ÖSV, aber es ist einfach kein Geld da, damit wir wirklich professionell trainieren. Das nagt seit Jahren an mir. Es wird einfach nicht gewürdigt, welche Leistungen wir bringen."

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"Fühle mich wie das Letzte"

Karl sieht auch ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober kritisch: "In den letzten Jahren unter Präsident Peter Schröcksnadel sind wir etwas ernster genommen worden. Da haben wir uns beim ÖSV nicht so schlecht aufgehoben gefühlt. Momentan fühle ich mich aber wie das Letzte. Als Roswitha Stadlober Präsidentin geworden ist, war sie sofort da und dort und hat die Skifahrer besucht. Glauben Sie, dass sie einmal bei uns Snowboardern gewesen wäre? Bei uns war nie jemand. Diese Herabwürdigung von unserem eigenen Verband ist ein Wahnsinn."

Karl wird nach dieser Saison seine erfolgreiche Karriere beenden. Danach möchte er sich seiner neuen Leidenschaft, dem Ultra-Radfahren widmen: "Es geht ja beim Radfahren auch gar nicht ums Gewinnen, sondern um die Erlebnisse. Es gibt so viele tolle Ultrarennen auf der ganzen Welt in Gegenden, in die man sonst nie kommen würde. Das reizt mich total."

In seiner Karriere feierte Benjamin Karl insgesamt 22 Weltcupsiege, gewann dreimal den Gesamtweltcup, wurde fünfmal Weltmeister und holte 2022 in Peking Olympia-Gold im Parallelslalom.

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