"I mag nimmer" 

Geheim-Chats zeigen – Böhler-Mitarbeiter am Ende 

Das Chaos rund um die Schließung des Lorenz-Böhler-Spitals nimmt kein Ende. Interne Chats zeigen: Es gibt keine Infos und auch keine Motivation mehr. 

Wien Heute
Geheim-Chats zeigen – Böhler-Mitarbeiter am Ende
Die Berufsrettung fährt das Lorenz-Böhler-Spital nicht mehr an. 
Denis Auer

Im ehemaligen Unfallkrankenhaus Lorenz Böhler ist nur noch ein notdürftiger Ambulanzbetrieb vorhanden. Die Wiener Berufsrettung und auch andere Rettungsdienste fahren das Spital inzwischen nicht mehr an, die Leute müssen selbst in die Ambulanz. 

Mitarbeiter: "Es gibt null Infos"

Einen Anästhesisten gibt es im Böhler nicht mehr, was bei Unfallchirurg Heinz Brenner für Unruhe sorgt, wie er gegenüber der "Krone" bestätigt. Es dürfe niemand kommen, der etwas Ernstes hat, so der Arzt gequält. Klare Anweisungen gibt es derzeit für die Mitarbeiter kaum. Sie tauschen sich in privaten Chats aus, jeder gibt weiter, was er oder sie mitbekommen hat. Zusätzlich dienen die Nachrichten auch, um Wut oder Verzweiflung auszulassen. 

Erste Teams, die bereits im Unfallkrankenhaus Meidling arbeiten, schreiben etwa von fehlenden Sauerstoffanschlüssen auf der neuen Station. Außerdem sollen sie ungewohnte, medizinische Geräte ohne jede Einschulung bedienen. "Es gibt null Infos", heißt es in einem Chat. In Meidling müssen sich bis zu drei Mitarbeiter einen Spind teilen, um Parkmöglichkeiten oder Öffi-Tickets muss gebettelt werden. 

Erste Mitarbeiter spielen mit Jobwechsel-Gedanken

Die Mitarbeiter sind nervlich am Ende, "ich mag nimmer" schreibt ein Mitglied etwa. Ein anderes Teammitglied spielt schon mit dem Gedanken, sich einen neuen Job zu suchen, sollten offene Fragen nicht bald beantwortet werden. 

Eine Krankenschwester macht sich vor allem Sorgen um die Patienten. Sie habe 33 Jahre im Böhler gearbeitet, dass sie nun kein weiteres Mal auf eine Glocke eines Patienten reagieren kann, habe sie "gebrochen". Eine Kollegin bringt es mit "ein so tolles Krankenhaus zugrunde richten ... einfach nur traurig und fassungslos" auf den Punkt. 

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    Denise Auer, Helmut Graf

    Auf den Punkt gebracht

    • Das Lorenz-Böhler-Spital befindet sich inmitten eines chaotischen Zustands, in dem es an Informationen, Motivation und klaren Anweisungen für die Mitarbeiter mangelt
    • Interne Chats enthüllen die Verzweiflung und Frustration des Teams, das mit fehlenden Ressourcen und ungewohnter Ausrüstung konfrontiert ist
    • Einige Mitarbeiter denken bereits darüber nach, den Job zu wechseln, während andere sich um das Wohlergehen der Patienten sorgen
    red
    Akt.