"Stumpfe äußere Gewalt""

Geheimes Gutachten zu Pilnacek birgt neuen Zündstoff

Ein bisher nicht zugängliches Gutachten wurde nun öffentlich gemacht. Hier heißt es: Die "für ein Ertrinken typischen Befunde fehlen fast gänzlich".
Niederösterreich Heute
11.09.2025, 17:13
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Michael Tsokos leitete für rund 15 Jahre bis zum Jahr 2023 die Rechtsmedizin an der Berliner Charité, von ihm wurde auch ein Privatgutachten zum Fall Christian Pilnacek und dessen Ableben verfasst.

Bisher gab es keinen Einblick in das Gutachten, die Plattform "ZackZack" veröffentlichte am Donnerstag jetzt aber das Gutachten.

Und es birgt Brisanz! So heißt es laut "ZackZack" darin: "Die Feststellung im Obduktionsgutachten von Dr. M. "Eindeutige Hinweise auf eine Gewalteinwirkung ergaben sich nicht", bedeutet nicht, dass rechtsmedizinisch eine Fremdeinwirkung ausgeschlossen wurde und kann aus Sicht des Unterzeichnenden nicht als Freibrief zur Einstellung weiterer Ermittlungen durch die zuständigen Ermittlungsbehörden genutzt werden."

Weiter heißt es u.a.: "Was aus Sicht des Unterzeichnenden jedoch eine gravierende Fehleinschätzung des Rechtsmediziners Dr. M. ist, ist überhaupt die Einschätzung, dass es keine "eindeutigen Hinweise auf eine Gewalteinwirkung" am Leichnam gab. Dies ist nicht nachzuvollziehen."

"Stumpfe äußere Gewalt"

Der Gutachter ortet auch Hinweise auf "stumpfe äußere Gewalt". "(...) die im Obduktionsprotokoll näher beschriebenen Verletzungen am Kopf (Stirn/Augenbraue) rechtsseitig und in der Halsmuskulatur linksseitig als Folge stumpfer äußerer Gewalt, sehr wahrscheinlich durch Schläge, zu interpretieren". Dazu würden auch Abwehrverletzungen am linken Unterarm und an der rechten Hand passen.

Zur Todesursache "Ertrinken" heißt es: "Für ein Ertrinken liegen keinerlei wirklich überzeugende Obduktionsbefunde vor, im Gegenteil, die für ein Ertrinken typischen Befunde fehlen fast gänzlich."

Erst vor wenigen Tagen erfuhr die Causa rund um Christian Pilnacek eine Wende. Wie die Oberstaatsanwaltschaft Wien bekanntgab, hat sie das Ermittlungsverfahren rund um das Ableben des früheren Sektionschefs im Justizministerium von der Behörde in Krems an die Staatsanwaltschaft Eisenstadt übertragen - mehr dazu hier.

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