Großer Ärger in St. Pölten-Viehofen: Vergangene Woche kam es nach dem Unterricht an der Mittelschule Viehofen zu chaotischen Szenen an der Bushaltestelle. Dutzende Kinder warteten auf den Linienbus 8 – doch nicht alle passten hinein.
"Die Türen wurden zugemacht, der Busfahrer sagte, es kann keiner mehr einsteigen. Meine Tochter und ich blieben mit rund acht weiteren Kindern stehen", schildert Hildegard Jiranek-Koch verärgert im Gespräch mit "Heute".
Um 13.25 Uhr hatte ihre Tochter an diesem Tag Schulschluss. Der Bus kam pünktlich nach 20 Minuten Wartezeit. Doch dann begann der Ärger: Das Fahrzeug war bereits gut gefüllt mit Schülern anderer Schulen. "Die Kinder von unserer Schule standen in Reihen hintereinander auf dem schmalen Gehweg. Das waren 40, 50 Kinder, die am schmalen Gehsteig warten mussten. Als der Bus endlich kam, hieß es: Voll! Wir standen noch beim Eingang, als die Türen zugingen und der Bus wegfuhr. Ich konnte es gar nicht glauben."
Für die Wartenden bedeutete das: weitere 30 Minuten Verzögerung. "Nach einem langen Schultag ohne Mittagspause ist das hart. Die Kinder wollen heim, Mittag essen – und erst um 14.30 Uhr sitzen sie endlich zu Hause am Tisch."
Jiranek-Koch fordert eine bessere Abstimmung zwischen Schule, Gemeinde und Busunternehmen: "In anderen Städten gibt es Verstärkerbusse zu den Stoßzeiten. Das sollte selbstverständlich sein."
"Heute" fragte nach. Im zuständigen Rathaus St. Pölten verweist auf die besondere Situation zum Schulstart: "In der ersten Schulwoche machen viele Klassen früher oder gleichzeitig Schluss. Das ist nicht koordiniert, weshalb es punktuell zu Überlastungen im Busnetz kommen kann." Das Rathaus verspricht baldige Besserung: "Üblicherweise wird das Schulende ab der zweiten Schulwoche breiter gestreut, weshalb die Verteilung der Schulkinder auf die Busse besser funktioniert", heißt es gegenüber "Heute".
Zusätzliches Verkehrsproblem: Zudem entfalle derzeit wegen einer Straßensperre die Regionalbuslinie 480. Nach Aufhebung der Sperre würde die Linie wieder verlässlich fahren.
Von der Stadt heißt es, man wolle den Fall jedenfalls prüfen: "Grundsätzlich macht es Sinn, hier direkt Kontakt aufzunehmen, um das im Detail betrachten und optimieren zu können."