Mit dem Google Pixel 10 Pro XL betritt Google 2025 eine neue Stufe im Smartphone-Markt. Nach Jahren, in denen die Pixel-Reihe zwar für ihre hervorragende Kamera bekannt war, aber technisch oft nur Schritt hielt statt selbst Maßstäbe zu setzen, wagt der Konzern jetzt den entscheidenden Schritt. Das Pixel 10 Pro XL ist mehr als nur ein Nachfolger des Pixel 9 Pro XL – es ist die konsequente Verwirklichung einer Vision, in der Hardware und künstliche Intelligenz so eng miteinander verschmelzen, dass das Gerät beinahe wie ein Partner im Alltag agiert. Die Erwartungen an das Pixel 10 Pro XL waren entsprechend hoch, schließlich hat Google beim Vorgänger mit einigen Kinderkrankheiten zu kämpfen gehabt.
Das neue Modell soll diese Schwächen nicht nur beheben, sondern das Flaggschiff-Segment komplett neu definieren. Ob das gelingt, zeigt unser ausführlicher Test. Wer das Pixel 10 Pro XL das erste Mal in die Hand nimmt, könnte meinen, er halte erneut das Pixel 9 Pro XL. Google bleibt seiner Designlinie treu und setzt weiterhin auf eine markante Kameraleiste auf der Rückseite, die sofort erkennbar macht, dass man ein Pixel-Smartphone in Händen hält. Doch bei genauerem Hinsehen erkennt man subtile Anpassungen. Das Gehäuse wirkt noch hochwertiger verarbeitet, die Übergänge zwischen Glas und Aluminium sind fließender, die Rundungen etwas weicher. Die Rückseite reflektiert das Licht eleganter.
Auch ist der SIM-Schacht von unten nach oben am Rahmen gewandert, in den USA wird dagegen bereits auf pure E-SIM-Modelle gesetzt. Es ist kein radikales Redesign der neuen Smartphones, sondern eine konsequente Perfektionierung einer bereits ikonischen Formensprache – und es würde nicht verwundern, wenn Google die Designsprache nun zum größten Teil bei neuen Modellen beibehält, wie es Apple bereits seit einiger Zeit mit dem iPhone macht. Apropos Apple: Mit "Pixelsnap" ermöglicht Google nun auch eine Ladung per Magnet-Ladelösungen am Gehäuserücken – auch Apples MagSafe-Lösung ist kompatibel. Google hat dabei mehrere entsprechende Halterungen und Lade-Accessoires im Angebot.
Trotz seiner XL-Größe liegt das Pixel erstaunlich gut in der Hand. Die Balance zwischen Gewicht und Form ist gelungen, und auch längere Nutzung wird nicht zur Belastung. Die IP68-Zertifizierung gegen Staub und Wasser bleibt selbstverständlich bestehen, wodurch das Gerät alltagstauglich bleibt – auch bei Regen oder in staubigen Umgebungen. Das 6,8 Zoll große LTPO-OLED-Display ist eines der größten Highlights des Pixel 10 Pro XL. Während das Pixel 9 Pro XL bereits mit starken Kontrasten und satten Farben überzeugen konnte, setzt das neue Modell noch einen drauf. Die maximale Helligkeit steigt auf 3.300 Nits – ein Wert, der in der Praxis bedeutet, dass selbst pralle Sommersonne kein Problem mehr darstellt.
Inhalte bleiben auch im Freien klar erkennbar, ohne dass man mit der Hand Schatten über den Bildschirm legen muss. Darüber hinaus hat Google den PWM-Dimm-Frequenzbereich von 240 auf 480 Hertz verdoppelt. Dieser technische Kniff sorgt dafür, dass das Bild noch flimmerfreier wirkt, was besonders Menschen mit empfindlichen Augen zugutekommt. Längere Serienabende oder Gaming-Sessions sind dadurch deutlich angenehmer. Die adaptive Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz bleibt erhalten und sorgt für butterweiches Scrollen. Texte, Bilder und Animationen gleiten ohne Ruckeln über den Bildschirm, was nicht nur schön aussieht, sondern auch den Eindruck vermittelt, dass das Gerät schneller reagiert.
Das Herzstück des Pixel 10 Pro XL ist der Google Tensor G5. Anders als beim Pixel 9, bei dem der Tensor G4 noch in Kooperation mit Samsung gefertigt wurde, setzt Google nun auf die 3-Nanometer-Produktion von TSMC. Der Prozessor arbeitet nicht nur spürbar schneller, sondern auch effizienter. Im Alltag merkt man, dass Apps quasi verzögerungsfrei starten, Multitasking reibungslos funktioniert und selbst grafisch anspruchsvolle Spiele mit höchster Detailstufe flüssig laufen. Benchmark-Vergleiche zeigen, dass der Tensor G5 in der CPU-Leistung um rund 34 Prozent zulegen konnte. Noch entscheidender ist die TPU, also die spezialisierte Recheneinheit für künstliche Intelligenz, die sogar um 60 Prozent leistungsstärker ist.
Das Ergebnis: Künstliche Intelligenz läuft nicht mehr wie ein Add-on im Hintergrund, sondern ist vollständig in das Nutzungserlebnis integriert. Spracheingaben, Übersetzungen oder Bildbearbeitung geschehen in Echtzeit, ohne dass man Verzögerungen bemerkt. Das Pixel 10 Pro XL fühlt sich dadurch mehr wie ein intelligenter Assistent an als wie ein bloßes Smartphone. Ein Kritikpunkt am Pixel 9 Pro XL war die Akkulaufzeit, die zwar solide, aber nicht überragend war. Mit dem Pixel 10 Pro XL zieht Google nun nach. Der Akku wächst auf 5.200 mAh an und bietet damit spürbar längere Laufzeiten. Im Alltag bedeutet das, dass man selbst bei intensiver Nutzung locker über den Tag kommt und oft sogar einen zweiten Tag schafft.
Im Extrem-Sparmodus hält das Pixel 10 Pro XL über 100 Stunden durch – ein Wert, der vor allem auf Reisen oder in Situationen ohne Steckdose Gold wert ist. Auch beim Laden hat Google endlich auf die Nutzer gehört. Während die Pixel-Reihe lange Zeit hinter der Konkurrenz zurücklag, bringt das Pixel 10 Pro XL nun Qi2-Technologie ins Spiel. Drahtloses Laden mit bis zu 25 Watt ist ein echter Sprung nach vorne und macht kabelloses Laden endlich praxistauglich. Auch per Kabel lädt das Gerät schneller als bisher (das XL mit 45 Watt), wenn auch nicht ganz so rasant wie manche Konkurrenzmodelle. Dennoch erreicht man innerhalb von rund 30 Minuten fast 50 Prozent Akkuladung, was im Alltag vollkommen ausreicht.
Die Integration von KI ist beim Pixel 10 Pro XL keine Spielerei, sondern Kern des gesamten Nutzererlebnisses. Google hat seine Gemini-Modelle direkt im Gerät verankert und sorgt dafür, dass viele Prozesse lokal ablaufen, was Geschwindigkeit und Datenschutz gleichermaßen verbessert. Eine der spannendsten neuen Funktionen ist Magic Cue (vorerst nur in englischsprachigen Raum). Diese KI analysiert in Echtzeit die aktuelle Situation und schlägt nützliche Informationen vor. Schreibt man etwa eine E-Mail, blendet das Pixel passende Kalendereinträge ein. Während eines Telefonats liefert es relevante Notizen oder Dokumente. Es ist, als hätte man einen persönlichen Assistenten mit den passenden Unterlagen.
Eine weitere Innovation ist der Camera Coach, den es auch bereits in Österreich gibt. Diese Funktion richtet sich an alle, die mehr aus der Kamera herausholen wollen – oder lernen, wie man gute Fotos macht. Statt nur auf Automatik zu setzen, gibt die KI aktiv Tipps: etwa, das Smartphone leicht zu kippen, einen anderen Fokuspunkt zu wählen, den Kameramodus zu wechseln oder auf das Umgebungslicht zu achten. Damit wird das Fotografieren nicht nur einfacher, sondern auch lehrreicher. Wenn es einen Punkt gibt, an dem das Pixel 10 Pro XL alles andere in den Schatten stellt, dann ist es sowieso die Kamera. Hier führt aktuell kein Weg vorbei, wenn man das allerbeste Foto-Smartphone haben will, das der Markt zu bieten hat.
Zwar bleibt die Hardware auf den ersten Blick identisch zum Vorgänger: eine 50-Megapixel-Hauptkamera, ein 48-Megapixel-Ultraweitwinkel und ein 48-Megapixel-Teleobjektiv mit fünffachem optischem Zoom. Doch der eigentliche Unterschied liegt in der Software und der Bildverarbeitung. Dank des Tensor G5 und der überarbeiteten ISP-Architektur gelingt es Google, das volle Potenzial der Sensoren auszuschöpfen. Fotos wirken detailreicher, Farben natürlicher und die Dynamik bei schwierigen Lichtverhältnissen beeindruckt selbst erfahrene Fotografen. Highlight ist der Pro Res Zoom, der digitalen Zoom bis zu 100-fach ermöglicht. Während das Pixel 9 Pro XL bei 30-fach Schluss machte, eröffnet das Pixel 10 Pro XL eine neue Dimension.
Der Clou: Die Bilder wirken trotz der extremen Vergrößerung erstaunlich klar, weil die KI verlorene Details intelligent ergänzt. Das klappt zwar nicht immer, denn die KI kann manche Szenen wie Flugzeuge am Himmel offenbar noch nicht so gut einordnen – ist aber umso beeindruckender, wenn es um Städte aus der Ferne, weit entfernte Texte oder Details von Gebäuden geht. Bei Nachtaufnahmen zeigt sich ebenfalls, dass Google die Spitze übernommen hat. Der Nachtmodus arbeitet schneller, die Belichtung ist präziser, und Bewegungen führen seltener zu Unschärfen. Selbst bei fast völliger Dunkelheit entstehen Bilder, die aussehen, als wären sie unter Studiobedingungen geschossen worden, wenn man mit Geduld fotografiert.
Auch bei Videos überzeugt das Pixel 10 Pro XL. Die Bildstabilisierung ist noch einmal verbessert worden, sodass selbst beim Filmen aus der Hand butterweiche Ergebnisse entstehen. 8K-Aufnahmen wirken gestochen scharf, während der Ton über die verbesserten Mikrofone realistisch eingefangen wird. Für Content Creator ist das Pixel 10 Pro XL damit ein Werkzeug, das eine teure Kameraausrüstung teilweise ersetzt. Abseits davon: Übersetzungen funktionieren blitzschnell und offline, und auch die Spracherkennung hat eine Präzision erreicht, die man sonst nur von spezialisierten Systemen kennt. Ebenfalls ein Clou: Mit Live-Übersetzung wird Sprache in Echtzeit in eine andere übersetzt – mit der Stimme des Sprechenden!
Die Bedienoberfläche bleibt indes typisch Pixel: clean, aufgeräumt und angenehm reduziert. Android 16, das hier in seiner reinsten Form zum Einsatz kommt, sorgt für ein schnelles und unaufgeregtes Nutzererlebnis. Dazu verspricht Google wieder lange Software-Updates, was das Gerät zukunftssicher macht – sieben Jahre lang wird es mindestens Android-Updates und Sicherheits-Patches geben. Noch ein paar Worte zur Leistung: Der Tensor G5 ist stark und weit schneller und besser als der G4 im Vorgänger, aber nicht so stark wie der Snapdragon 8 Elite, den etwa die Samsung-Flaggschiffe nutzen, die damit regelmäßig neue Benchmark-Bestwerte aufstellen können. Die Grafikleistung indes ist mit jener des Pixel 9 Pro XL vergleichbar.
Auf den ersten Blick könnte man meinen, Pixel 9 Pro XL und Pixel 10 Pro XL seien nur schwer voneinander zu unterscheiden. Doch die Unterschiede stecken im Detail – und die haben es in sich. Das Display ist heller, flimmerfreier und damit augenschonender. Der Prozessor ist nicht nur stärker, sondern auch effizienter, was für spürbar bessere Akkulaufzeiten sorgt. Die Ladegeschwindigkeit, insbesondere kabellos, ist verbessert. Und die Kamera, die ohnehin schon das Aushängeschild der Serie war, hebt sich dank 100-fach Zoom und verbesserter Bildverarbeitung ab. Kurz gesagt: Wer vom dennoch weiter starken Pixel 9 Pro XL kommt, bekommt beim Pixel 10 Pro XL ein Gerät, das in allen entscheidenden Bereichen überlegen ist.
Natürlich muss sich das Pixel 10 Pro XL auch gegen die großen Namen behaupten: Samsung mit dem Galaxy S25 Ultra und Apple mit dem iPhone 16 Pro Max. Beide Konkurrenten bieten starke Hardware und tief integrierte Ökosysteme, doch Google setzt an einer anderen Stelle an. Während Samsung weiterhin auf brachiale Hardware-Power und Apple auf sein geschlossenes, perfekt abgestimmtes System setzt, spielt Google die KI-Karte. Kein anderes Smartphone auf dem Markt integriert künstliche Intelligenz so tief in den Alltag. Das Pixel 10 Pro XL wird dadurch zu einem Werkzeug, das Aufgaben ausführt und aktiv Lösungen anbietet. Die Kameraqualität übertrifft im Ganzen gesehen sowohl das Galaxy als auch das iPhone.
So beeindruckend das Pixel 10 Pro XL auch ist, kleinere Kritikpunkte bleiben. Das Design ist zwar edel, aber eben kaum verändert – hier hätten sich manche Nutzer etwas Mut gewünscht. Auch die Ladegeschwindigkeit per Kabel bleibt hinter manchen Herstellern zurück, die längst 100 Watt oder mehr bieten. Außerdem bleibt der Preis hoch. Das Pixel 10 Pro XL positioniert sich klar in der Oberklasse und verlangt einen Aufpreis gegenüber dem Vorgänger. Angesichts der gebotenen Leistung ist das jedoch nachvollziehbar. Das Google Pixel 10 Pro XL ist kein bloßes Smartphone, sondern eine Ansage. Es kombiniert ein brillantes Display, enorme Leistung, lange Laufzeiten und vor allem eine Kamera, die derzeit schlicht unangefochten ist.
Google Pixel 10 Pro (XL)
Preis: ab 1.099 Euro
Farben: Moonstone, Jade, Porcelain, Obsidian
Display: 6,3 (6,8) Zoll LTPO OLED, "Super Actua", 1.280 × 2.856 Pixel (1.344 × 2.992), 3.300 Nits, Gorilla Glass Victus 2
Prozessor: Google Tensor G5 Chip mit KI-Beschleuniger
RAM & Speicher: 16 GB RAM, bis zu 1 TB Speicher (nicht erweiterbar)
Kameras: 50 MP Weitwinkel, 48 MP Ultraweitwinkel, 48 MP Tele mit 5x optischem Zoom, 42 MP Frontkamera
Akku: 4.870 mAh (5.200), 30 W (45) kabelgebunden, 15 W (25) kabellos via Qi2 "Pixelsnap"
Betriebssystem: Android 16 mit7 Jahren OS-Updates und Sicherheits-Patches
Besonderheiten: Magic Cue KI-Assistent, Voice Translate mit eigener Stimme, Camera Coach, Satellitenkommunikation
SIM: eSIM-Only (USA), Dual-SIM und eSIM in Europa
Schutz: IP68 zertifiziert
Maße/Gewicht: 152,8 × 72 × 8,6 mm, 207 g (162,8 × 76,6 × 8,5 mm, 232 g)
Wer Wert auf Fotografie legt, kommt am Pixel 10 Pro XL nicht vorbei. Doch auch abseits der Kamera überzeugt das Gerät. Die Integration von KI macht den Alltag leichter, das Design ist hochwertig, und die Software bleibt vorbildlich. Google hat hier ein Smartphone geschaffen, das nicht nur die Messlatte für die Pixel-Reihe, sondern für die gesamte Branche höher legt. Für alle, die ein Android-Flaggschiff der absoluten Spitzenklasse suchen, gibt es aktuell keine bessere Wahl. Google bewirbt die neuen Pixel-10-Pro-Modelle selbst mit einer Bezeichnung, die die Smartphones nach "Heute"-Überprüfung vollkommen zurecht tragen: Das Google Pixel 10 Pro ist tatsächlich der neue "Status Pro".
