Feuer-Alarm fast im Dauertakt: In Wels und Umgebung brennt es seit Wochen immer wieder – Keller, Hecken, sogar ein Seniorenheim gingen in Flammen auf. Die Polizei spricht längst von möglicher Brandstiftung, die Bevölkerung ist beunruhigt.
Besonders dramatisch: Bei den Kellerbränden im Stadtteil Lichtenegg mussten jeweils Dutzende Bewohner evakuiert werden, einige wurden danach von der Rettung versorgt. Beim Einsatz im Seniorenheim in Pernau musste sogar eine verletzte Person ins Spital gebracht werden.
Am Samstag brannte es dann gleich zweimal: Am Abend geriet in Thalheim bei Wels eine rund 15 Meter lange Thujenhecke in Flammen. Nur Stunden davor kam es im Stadtteil Neustadt zu einem verheerenden Zwischenfall: Eine ganze Müllinsel stand in Vollbrand, der Schaden ist beträchtlich.
Mehrere Pkw in der nahen Umgebung sowie eine Hausfassade wurde durch das Feuer beschädigt. Auf Anfrage bestätigte die Polizei, dass auch in diesem Fall wegen möglicher Brandstiftung ermittelt wird.
"Die aktuelle Häufung ist durchaus auffällig", sagt Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) dazu im "Heute"-Gespräch. Die Vermutung der Exekutive, es könnte sich um Brandstiftung handeln, sei deshalb auch aus seiner Sicht nachvollziehbar.
Noch unklar ist, ob es sich tatsächlich um einen Serientäter handelt, so der Stadtchef: "Deshalb sollte man mit Vermutungen vorsichtig sein." Es sei jetzt "notwendig, dass die Bürger mit Aufmerksamkeit durch die Stadt gehen" und auch in der Nachbarschaft die Augen offen halten.
"Es unterstreicht natürlich unsere Forderung nach mehr Polizei", meint Rabl. Er betont, dass Wels im Vergleich zu Linz und Steyr, den anderen beiden Statutarstädten in Oberösterreich, deutlich unterrepräsentiert sei, wenn es um Planstellen der Exekutive geht.
Für die Welser FPÖ ist schon länger klar: "Wir brauchen mehr Polizei." Denn: Wie berichtet kommt auf 415 Personen in der zweitgrößten Stadt des Bundeslandes nur ein einziger Polizist. "Mehr Streifen würden natürlich auch das Sicherheitsgefühl stärken", so der Bürgermeister.
Nach Auskunft der Feuerwehr gegenüber Rabl dürfte aber zumindest der aktuelle Müllinsel-Brand nicht in Verbindung mit den anderen Fällen stehen. Ein Muster sei nicht zu erkennen, auch sonst gebe es keine Auffälligkeiten.