Juicy Couture-Anzug wieder ausgegraben und in Crocs verwandelt. Das ist nur eine der vielen Kollaborationen, die Crocs in den letzten Monaten auf den Markt gebracht hat. Zu viele?" fetchpriority="high" /> 2025 stolpern große Namen – von Gucci über Yves Saint Laurent bis Hugo Boss. Selbst Patschen-Liebling Crocs kassierte einen Dämpfer an der Börse. Doch was steckt dahinter?
Viele Häuser haben nach der Pandemie die Preise im Eiltempo nach oben geschraubt. Der Effekt: Die Kunden stiegen nicht nur wegen des Nachhaltigkeitsgedankens auf Secondhand um; manche stiegen auch gleich ganz aus. Im Wirtschaftsjargon nennt man dies auch "price fatigue" (zu Deutsch "Preisermüdung"). Gleichzeitig drücken Zölle und geopolitische Risiken aufs Gemüt. Damit verliert die Branche eine wichtige Käuferschicht, die sich gerne mal Luxus gönnt.
Beim Luxuskonzern Kering heißt das Sorgenkind Gucci. Die italienische Modemarke, die in der Vergangenheit Stars wie Lady Diana oder Grace Kelly mit Taschen und Mode verzückte, hat satte 25 Prozent Umsatzrückgang im ersten Halbjahr erzielt. Mit einem neuen Creative Director versucht man, das Ruder wieder herumzureißen. Zu lange hatte man auf Preissteigerungen und Logo-Power gesetzt. Das ist für die Kunden schlichtweg zu langweilig und zu teuer geworden.
Die deutsche Modemarke im Premiumsegment hat ebenfalls zu kämpfen. Vor allem China und England, die stets gute Zugpferde waren, gelten als Sorgenkinder. Hugo Boss machte im dritten Quartal heuer 4 Prozent weniger.
Auch bei Ferragamo, dem Nobel-Schuster aus Florenz, der vor allem mit Taschen bekannt wurde, war die Rückhaltung durch modische Statements keine gute Strategie, wie Branchen-Insider vermuten. Dazu war man zu abhängig von China-Käufern, die derzeit ausbleiben.
Was für ein Absturz! Die Kult-Clogs von Crocs waren jahrelang der heimliche Superstar der Modewelt – quietschbunt, unbequem-schön, von Teenies bis hin zu Superstars getragen. 2024 schien kein Ende des Erfolgs in Sicht: satte 4,1 Milliarden Dollar Umsatz (ca. 3,8 Milliarden Euro), die Aktie auf Höhenflug. Designer-Kollektionen und Star-Kollaborationen (z. B. mit Justin Bieber) sorgten für einen Boom bei der jungen Gen Z.
2025 kam der Reality-Check. Im dritten Quartal meldet das US-Unternehmen nur noch 996 Millionen Dollar Umsatz – ein Minus von 6,2 Prozent. Und der Ausblick? Düster. Denn die Zweitmarke HEYDUDE, die Crocs einst teuer gekauft hat, floppt und könnte zum Stolperstein werden.
Auch Investoren reagieren nervös. Die Aktie, die nach der Pandemie zu den Überfliegern an der Wall Street gehörte, ist 2025 ins Schlingern geraten. Hat Crocs zu sehr auf Expansion gesetzt? Das vermuten Marktexperten. Diese vermuten zu viele Kollektionen, zu wenig Fokus auf das, was die Marke einst stark machte – die ikonische Clog mit Personality.
Statt sprudelnder Gewinne gab’s 2025 nur noch 262 Millionen Euro. Das sind rund 10 Prozent weniger Umsatz im ersten Halbjahr als im Vorjahreszeitraum. Wo sonst der Mutterkonzern Kering stolz auf YSL als "Fels in der Brandung" war, herrscht jetzt Nachdenklichkeit. China reagiert auch bei dieser Marke schaumgebremst bei den Einkäufen, und die Shopper in der westlichen Welt spüren die Krise ebenfalls.