Ikea Österreich hat im Geschäftsjahr 2024/25 (September 2024 bis August 2025) seinen Umsatz leicht gesteigert und gleichzeitig kräftig an der Preisschraube gedreht. Der Möbelhändler kam auf einen Bruttoumsatz von 971 Millionen Euro, nach 964,3 Millionen Euro im Jahr davor. Laut Euromonitor ist der Gesamtmarkt im selben Zeitraum um 3,4 Prozent geschrumpft, der Marktanteil von Ikea legte dennoch von 14,6 auf 15,1 Prozent zu.
Laut Ikea wurde erneut ein zweistelliger Millionenbetrag in Preissenkungen investiert. Im vergangenen Geschäftsjahr wurden demnach 250 weitere Artikel billiger. Im Schnitt seien die Preise über alle Produkte hinweg mittlerweile um 16 Prozent gesenkt worden. Knapp die Hälfte des gesamten Sortiments sei in den vergangenen zwei Jahren im Preis reduziert worden.
"Unsere Priorität bleibt weiterhin das bestmögliche Preis-Leistungs-Verhältnis – und zwar ohne Abstriche bei Qualität, Form, Funktion und Nachhaltigkeit unserer Produkte und Dienstleistungen", sagt die seit Jahresbeginn 2025 neue CEO und Chief Sustainability Officer von Ikea Österreich, FangFang Li. Man habe in einem rückläufigen Markt bewusst in leistbare Preise investiert und dadurch den Marktanteil erhöht. "Wir werden weiterhin die Preise senken, um unser einzigartiges Sortiment noch leistbarer für die Vielen zu machen", so Li.
Auch bei der Kundenfrequenz meldet Ikea Zuwächse. Insgesamt wurden 13,5 Millionen Besuche in den acht Einrichtungshäusern, sieben Planungsstudios und weiteren stationären Kontaktpunkten gezählt, nach 13 Millionen im Jahr davor. Der Online-Anteil am Geschäft blieb mit 27 Prozent stabil. Die Nachfrage nach Services wie Click & Collect sei weiterhin hoch. "Wir werden unsere digitalen Lösungen und Services weiter ausbauen und verbessern – vom Planen über das Bestellen bis hin zur Lieferung", sagt Nicole Reitinger, Chief Financial Officer von Ikea Österreich. Das aktuelle Ergebnis bestätige laut ihr den Kurs, offline und online stärker zu verknüpfen.
Beim Thema Zustellung verweist Ikea auf Fortschritte bei der CO₂-Bilanz. Der Anteil emissionsfreier Lieferungen sei von rund 60 Prozent im August 2024 auf nun 83 Prozent gestiegen. Dadurch seien im Geschäftsjahr 2024/25 rund 900 Tonnen CO₂-Äquivalente eingespart worden, was laut Unternehmen ungefähr dem Stromverbrauch von 900 Einfamilienhäusern pro Jahr entspricht. Bis August 2026 soll der Anteil der emissionsfreien Zustellungen auf rund 90 Prozent steigen.
"Wir verfolgen konsequent unsere ambitionierten Nachhaltigkeits-Ziele. Auf globaler Ebene wollen wir bis zum Jahr 2030 die absoluten Treibhausgasemissionen um 50 Prozent reduzieren und bis 2050 das Netto-Null-Ziel im Vergleich zum Geschäftsjahr 2016 erreichen. Wir werden in Österreich natürlich auch weiterhin einen starken Beitrag zur Erreichung unserer Gesamtziele leisten", sagt Li.
Ausgebaut wurde auch der Bereich Kreislaufwirtschaft. Der Rückkaufservice und der "Zweites Leben Shop" verzeichneten laut Ikea erneut Zuwächse. Pro Jahr werden mittlerweile fast 11.000 Produkte angekauft und wiederverkauft. So sei es in nur vier Jahren seit Projektstart gelungen, das Thema Kreislaufwirtschaft im Unternehmen zu verankern.
Im Geschäft mit Firmenkunden meldet Ikea ebenfalls Wachstum. Das unter der Marke Ikea Business gebündelte B2B-Angebot kam im vergangenen Geschäftsjahr auf einen Bruttoumsatz von 68,4 Millionen Euro, nach 64,8 Millionen Euro im Jahr davor. Das Business-Netzwerk gewann 11.800 neue Kunden und zählt nun 65.000 Mitglieder.
Zum Bilanzstichtag Ende August 2025 beschäftigte Ikea in Österreich knapp 3.250 Mitarbeiter und sieht sich damit als einen der größten Arbeitgeber im heimischen Möbelhandel. Beim Thema Bezahlung verweist das Unternehmen auf eine Veränderung beim Gender Pay Gap: Dieser lag im Vorjahr noch bei 0,64 Prozent zugunsten der Männer, nun wird ein Gap von 0,71 Prozent zugunsten der Frauen ausgewiesen. So soll sich zeigen, dass Maßnahmen zur Lohngerechtigkeit Wirkung haben.
Insgesamt investierte Ikea Österreich im Geschäftsjahr 2024/25 rund 44,5 Millionen Euro in bestehende Standorte, Services und Geschäftsausbau. Davon flossen 9,4 Millionen Euro in Nachhaltigkeitsprojekte und -maßnahmen, etwa in den neu gestalteten Außenbereich des Einrichtungshauses in Vösendorf. Die Zahl der Kontaktpunkte blieb unverändert: 53 stationäre Anlaufstellen – darunter acht Einrichtungshäuser, sieben Planungsstudios, zwei Logistikzentren sowie elf Abholstationen – werden durch Angebote wie Click & Collect und die Ikea-App ergänzt.