Das Pfand auf Getränkeflaschen und Dosen sorgt weiter für Diskussionsstoff. Diesmal geht es um die Handhabe, wenn ein Gebinde mal nicht direkt zurückgegeben oder mit nach Hause genommen werden kann. Einfach wegwerfen?
Das wäre natürlich die richtige Lösung, doch macht man es Pfandsammlern damit unnötig schwer, an die weggeworfenen 20 bzw. 25 Cent zu kommen. "Heute"-Leser berichten auch von Menschen, die beim Durchwühlen des Mistkübel-Inhalts dann erst recht einzelne Bestandteile auf dem Gehsteig verteilen.
In Linz hat man deshalb sogenannte Pfand-Ringe "installiert". Dabei handelt es sich um Plastik-Halter, die am Mistkübel befestigt werden. Pfandflaschen können dort einfach reingestellt werden. Auch in Innsbruck ist eine derartige Lösung in Planung.
Wien teilte der Idee wiederum prompt aus "optischen und hygienischen Gründen" eine Absage. Es könne ja jeder – und nicht nur finanziell Bedürftige – die Flaschen entnehmen, wird auch die soziale Treffsicherheit infrage gestellt.
Was also tun? Wie bei unserem deutschen Nachbarn wird das Pfand gelegentlich säuberlich direkt an den Mistkübel gestellt, um von dort dann wenige Minute später eingesammelt zu werden. Doch genau diese gut gemeinte Tat kann im schlimmsten Fall teuer werden. Denn juristisch handelt es sich um eine Verunreinigung im öffentlichen Raum nach dem Wiener Reinhaltegesetz – genau darauf achten die Wiener "WasteWatcher" ganz genau.
Sie können Verstöße nicht nur abmahnen, sondern auch ein Organmandat über 50 Euro oder sogar Anzeige erstatten. Schlimmstenfalls droht eine Strafe von bis zu 2.000 Euro. Ein konsequentes Einschreiten sei unabdingbar, heißt es in der 48er-Stellungnahme. "Wo würde es anfangen und wo enden, wenn das Ablagern von Pfandgebinden (Glasflaschen, PET-Flaschen, Dosen) geduldet werden würde?"