Wer die neue Filiale von "Kentucky Fried Chicken" in Langenrohr (NÖ, Bezirk Tulln) sucht, wird noch am ehesten auf Willhaben fündig. Aus der vor über einem Jahr groß angekündigten Kentucky-Fried-Chicken-Filiale wurde seither ein Rohbau – ein stillstehender noch dazu. Trostlos: Was als neuer Gastronomie-Hotspot geplant war, endete jetzt als Bauversagen auf Willhaben.
Ursprünglich sollte der Standort bereits Anfang 2025 eröffnen. Grundstück, Baurecht, Bewilligung – alles war schon geregelt. Die Errichtungsfirma soll den offiziellen Baubeginn am 2. Oktober 2024 gemeldet haben. Doch seither ist das Gelände verwaist.
"Heute" kontaktiert KFC und fragt nach, wieso der Bau weiter stillsteht, woran die Filialeröffnung bislang scheitert, und warum Bürgermeister Leopold Figl (VP) in Medienberichten zuvor "unglückliche Umstände" und Insolvenzen der bauausführenden Firmen als Grund für den Bauverzug genannt hatte.
Die knappe Rückmeldung von Kentucky Fried Chicken auf alle Fragen: "Das bauführende Unternehmen hat notwendige Baugenehmigungen noch nicht erhalten." Weiter ausgeführt wird dabei nicht.
Deutlichere Worte findet Figl dafür im Hinblick auf die Fast-Food-Kette selbst, wie er den Bezirksblättern erzählt: "Laut einem Telefonat mit einem der Vertreter des geplanten Franchisegebers KFC ist die derzeitige Situation äußerst unzufriedenstellend. Aus heutiger Sicht ist eine zeitnahe Eröffnung leider nicht sehr wahrscheinlich."
Unter der Hand sollen Auseinandersetzungen zwischen KFC und der Errichtungsfirma für das langsame Fortschreiten beim Bauprojekt verantwortlich sein. "Man munkelt, dass es angesichts des Mietpreises zu Streitigkeiten kam, was wiederum das Willhaben-Inserat zur Folge haben könnte. Auch von einem angeblichen Rechtsstreit ist die Rede", schreibt etwa die "NÖN".
Während das Projekt ruht, tauchte das Willhaben-Inserat auf, das die bisherige KFC-Rohbaustelle plötzlich als Mietobjekt bewirbt. Dort wird die Immobilie als vielseitig nutzbare Gastronomiefläche mit 1.600 Quadratmetern beschrieben – egal ob Restaurant, Café oder Eventlocation. Darauf angesprochen, fällt die Antwort von KFC an "Heute" wieder kurz aus: Man müsse sich an den Eigentümer der Immobilie wenden. Was der Franchisenehmer selbst über das Willhaben-Inserat weiß, bleibt unerwähnt.
Die Miete laut Willhaben-Inserat ist mit 13.650 Euro netto pro Monat beachtlich, dazu kommt eine Kaution von sechs Bruttomonatsmieten. Die Lage klingt zumindest vielversprechend: Gegenüber der früheren Leiner-Filiale, mit Supermarkt, Bäckerei, Tankstelle, McDonald’s, Burger King und Hotel in unmittelbarer Nähe.
Wie es mit der Baustelle weitergeht, bleibt weiterhin völlig offen. Fest steht bloß: In Langenrohr wird vorerst nur knusprige Ungewissheit serviert.
