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Security-Eskorte: Hier wird Djokovic des Landes verwies

Nachdem Novak Djokovic am Sonntag gegen 12.30 Uhr zum Flughafen gebracht wurde, hob er mit seinem Team mit dem ersten Linienflug nach Dubai ab.

Robert Cajic
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    Am Melbourner Flughafen bereitete sich Novak Djokovic mit seinem Team auf die Ausreise vor.
    Am Melbourner Flughafen bereitete sich Novak Djokovic mit seinem Team auf die Ausreise vor.
    REUTERS

    Am Sonntag gegen 8 Uhr morgens europäischer Zeit stand fest: Novak Djokovic muss Australien verlassen. Dem Einspruch seiner Anwälte wurde somit nicht stattgegeben. Die Prozesskosten wird der Tennis-Star tragen müssen. Ihm wurde zum zweiten Mal das Visum entzogen. Einer von mehreren Gründen waren falsche Angaben sowie sein Impfstatus, denn: Der Serbe ist noch immer nicht geimpft.

    Im Flieger nach Dubai

    Am Sonntagmorgen kam der Tennis-Star in das Büro seiner Anwälte. Dort erfuhr er von der Entscheidung, nicht nach Australien einreisen und somit auch nicht an den Australian Open teilnehmen zu können. Zuvor lehnte er ab, vor Gericht auszusagen. 

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      Novak Djokovic am Sonntag am Weg ins Büro seiner Anwälte.
      Novak Djokovic am Sonntag am Weg ins Büro seiner Anwälte.
      Imago

      Am Flughafen Melbourne ging dann alles ganz schnell: Mit seinem Team checkte er am Flughafen ein und pünktlich nahmen sie den ersten Linienflug der Flugline "Emirates" nach Dubai. Den Flug kann man unter der Website "flightradar24.com" im Live-Ticker verfolgen.

      Serbiens Präsident kritisiert Umgang mit Djokovic

      Der serbische Präsident Aleksandar Vucic kritisierte derweil den Umgang der australischen Behörden mit dem Serben scharf. Seit seiner Ankunft in "Down Under" habe der ungeimpfte Spitzensportler „nichts als Willkür und Schikanen“ erfahren, sagte Vucic am Sonntag in Belgrad.

      Die Schikanen gegen Djokovic hätten „beispiellose Ausmaße“ angenommen, sagte Vucic. Eine „Hexenjagd“ sei gegen ihn entfacht worden. „An Novak wollte man eine Exempel dafür statuieren, wie die Weltordnung funktioniert.“ Djokovic könne hingegen „mit erhobenem Haupt“ nach Serbien zurückkehren.

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        Novak Djokovic will trotz fehlender Impfung seine Teilnahme an den Australian Open erzwingen. Was folgt, ist eine Posse mit vielen Wendungen.
        Novak Djokovic will trotz fehlender Impfung seine Teilnahme an den Australian Open erzwingen. Was folgt, ist eine Posse mit vielen Wendungen.
        Imago Images

        Darüber hinaus betonte der serbische Präsident, dass auch australische Sportler bald nach Serbien einreisen würden und diese einen guten Gastgeber vorfinden werden und diese nicht aufgrund von anstehenden Wahlen anders behandelt werden.

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          EXPA / APA / picturedesk.com

          Die Chronologie im Fall Djokovic
          10. Dezember: Für nicht gegen das Coronavirus geimpfte Spieler endet die Frist für den Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung zur Teilnahme an den Australian Open.
          16. Dezember: Der ungeimpfte Djokovic nimmt an einer Veranstaltung der serbischen Post in seinem Heimatland teil. Am Abend erfährt er von seiner Infektion. Das positive PCR-Ergebnis steht in Unterlagen, die seine Anwälte später den australischen Behörden vorlegen. Nach den Regeln in Serbien müssen CoV-Positive, die keine schweren Symptome haben, für 14 Tage in häusliche Isolation.
          17. Dezember: Djokovic, der eigentlich in Monaco lebt, ist ohne Maske und Abstand Gast auf einer Preisverleihung für junge Tennisspieler in Serbiens Hauptstadt Belgrad.
          18. Dezember: Djokovic hat ein Interview inklusive Fotoshooting für die französische Sportzeitung "L’Equipe".

          22. Dezember: Djokovic hat einen weiteren Test gemacht. Ergebnis nach eigenen Angaben: negativ.
          30. Dezember: Djokovic erhält seinen Anwälten zufolge eine Ausnahmegenehmigung für die Australian Open vom Medizinchef des Australischen Tennisverbands.

          Jahreswechsel 2021/2022: Aufnahmen in sozialen Netzwerken zeigen Djokovic in einem Tennisclub im spanischen Marbella.

          5. Jänner: Djokovic reist nach Australien. Weil er aus Sicht der Behörden nicht die nötigen Dokumente für eine Ausnahmegenehmigung vorlegt, wird ihm die Einreise verweigert. Er kommt in ein Abschiebehotel.

          6. Jänner: Auf einer Pressekonferenz in Belgrad vergleicht Djokovics Vater seinen Sohn mit Jesus Christus: "Jesus wurde gekreuzigt, ihm wurde alles angetan, und er ertrug es und lebt immer noch unter uns", so Srdjan Djokovic. "Jetzt versuchen sie Novak auf die gleiche Weise zu kreuzigen und ihm alles anzutun."

          10. Jänner: Ein Gericht in Melbourne gibt dem Einspruch von Djokovic statt und lässt ihn einreisen. Er darf sich frei bewegen. Wenige Stunden später steht er auf dem Trainingsplatz.

          11. Jänner: Es wird bekannt, dass Djokovic in seinem Einreiseformular angegeben hat, er sei in den 14 Tagen vor dem Flug nach Australien nicht gereist.

          12. Jänner: Djokovic äußert sich erstmals öffentlich zu dem Thema und räumt Fehler ein. Trotz positiven PCR-Tests habe er am 18. Dezember einen Interviewtermin mit "L’Equipe" wahrgenommen, die falschen Angaben im Einreiseformular seien jedoch ein "menschlicher Fehler" seines Agenten gewesen.

          14. Jänner: Djokovic wird zum zweiten Mal das Visum aberkannt. "Heute habe ich von meinem Recht, das Visa von Herrn Novak Djokovic für ungültig zu erklären, Gebrauch gemacht", so Australiens Einwanderungsminister Alex Hawke in einer Erklärung, "und zwar auf der Basis, dass es im öffentlichen Interesse ist, so zu handeln." Er habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht und sorgfältig alle Unterlagen geprüft, die ihm die Immigrationsbehörden, der australische Grenzschutz und Djokovic vorlegten.

          15. Jänner: Djokovic wird erneut in Gewahrsam genommen. Für Sonntagfrüh ist eine Anhörung vor Gericht geplant. Drei Richter sollen in Melbourne endgültig über den Verbleib oder die Abschiebung des Tennis-Superstars entscheiden.

          16. Jänner: Ein Bundesgericht weist den Einspruch von Djokovic gegen die Annullierung des Visums ab und verweigert die Einreise. Der Weltranglistenerste darf nicht an den Australian Open teilnehmen und muss ausreisen.