Wo taucht Emil als nächstes wieder auf? Der wanderfreudige Elch, der schon halb Österreich unsicher gemacht hat, sorgte jetzt in Bayern für staunende Gesichter. Jetzt wurde eine neue Sichtung bekannt: Am Mittwoch in der Früh tauchte der prominente Vierbeiner gegen 8.30 Uhr an der Trinkwassertalsperre in Frauenau (in Bayern, 45 Kilometer Luftlinie von der OÖ-Grenze) auf – und sprang seelenruhig ins kühle Nass.
"Meine Frau sah zuerst, dass da ein großes Tier am Trinken war", erzählt Wiebke Matthes, die mit ihrer Partnerin gerade bei der Schutzhütte Rast machte, im Gespräch mit dem bayrischen Online-Magazin "da Hog'n".
Zuerst dachten die beiden Berlinerinnen an ein Reh – doch durch das Fernglas war schnell klar: Das ist ein Elch – der Elch! Emil, der zuletzt in Buchenau gesichtet wurde, schwamm ganz gemächlich über den Stausee, bevor er auf der anderen Seite im Wald verschwand. "Wir waren natürlich hellauf begeistert, nachdem wir erkannt hatten, dass es der Elch ist", berichtet die 44-Jährige.
"Für die Bilder hatte ich vielleicht zwei bis drei Minuten Zeit", so die 44-Jährige. Emil ließ sich dabei nicht stören und zog in aller Ruhe seine Bahnen – fast wie ein Profi-Schwimmer.
Der Elch war zuvor wochenlang durch Österreich getrottet – in Oberösterreich wurde er schließlich in der Nähe von Sattledt betäubt, weil er fast auf die A1 geraten wäre.
Mit GPS am Geweih wurde er nahe dem Nationalpark Šumava freigelassen, um sich einer Elchgruppe anzuschließen. Doch Emil macht weiter sein eigenes Ding.
Sein GPS-Sender ist inzwischen leer – Emil ist wieder komplett auf eigene Faust unterwegs. Einzig seine Ohrmarke verrät noch, mit wem man es zu tun hat. Die Nationalparks bitten weiterhin: Wer Emil sieht, soll Abstand halten und Bescheid geben.