Entdeckung im Bachbett

Hochwasser – dieses Wahrzeichen wurde jetzt gerettet

Halleluja! Was durch die Sintflut verloren geglaubt, wurde nach Monaten wiedergefunden. Seit 1985 gilt das Jesuskreuz als Garser Kulturgut.
Victoria Carina  Frühwirth
28.05.2025, 06:45
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Nach Monaten des Hoffens ist es endlich gelungen – die Christusfigur aus Gars am Kamp ist emporgestiegen! Beim Jahrhunderthochwasser im September wurde die Jesusstatue von sintflutartigen Bächen davon geschwemmt.

Nach deutlich mehr als 40 Tagen ist das Holzkreuz wieder aufgetaucht. Und nicht nur das: Es wurde mit vereinten Kräften der Freiwilligen Feuerwehr Gars am Kamp geborgen und soll bald wieder an seinen ursprünglichen Platz zurückkehren.

Stoßgebet für Zugkraft

Am 24. Mai rückte die Feuerwehr Gars zur "Herrgottsinsel" aus – jener malerischen Stelle am Kamp, wo das Kreuz jahrzehntelang stand. Mit schwerem Gerät, Mut und Feingefühl hievten die Helfer die beschädigte Statue aus dem Fluss.

Dabei ragte die Spitze des Kreuzes nur noch wenige Zentimeter aus dem Wasser. Aber die Rettung war erfolgreich. Der Korpus blieb am Steher hängen, während alle anderen Teile weiter unten angeschwemmt wurden, beschrieb Anton Mück im "NÖN"-Gespräch, er ist Geschäftsführender Gemeinderat (VP) in Gars am Kamp.

Geheiligt werde sein Rahmen

Das Kreuz selbst ist nicht irgendein Sakralobjekt: 1985 wurde die Christus-Figur vom renommierten Holzbildhauer Hans Schwabenicky geschaffen, dessen Schöpfung auf eine Initiative von Gesundheits-Pionier Willi Dungl zurückgeht.

Es steht für Spiritualität, Einkehr – und für die Kraft der Gemeinde. Der starke Gesichtsausdruck Jesus´ wurde von Schwabenicky bewusst gewählt und soll, wie Dungl es visioniert hatte, zum Nachdenken und zur inneren Einkehr anregen.

"Dieses Kreuz ist nicht nur ein Kunstwerk, sondern ein tiefes Symbol für Gars, für Glaube, Beständigkeit und Hoffnung", sagte Bürgermeister Martin Falk  in der "NÖN" über die Holzfigur bei der Präsentation nach Monaten in der Wassergrube.

Sein Wille geschehe

Jetzt beginnt die zweite Etappe: Künstler und Restaurator Savio Verra wird das beschädigte Werk mit viel Fingerspitzengefühl restaurieren. Kein leichtes Unterfangen – Gott hatte seine Finger ordentlich im Spiel, was die Schäden durch Wasser, Schlamm und Holz betrifft. Doch das Ziel ist klar gesetzt.

Am 14. September – dem Feiertag "Kreuzerhöhung" – soll das Kunstwerk wieder aufgerichtet und gesegnet werden. Der Tag erinnert in der christlichen Tradition an die Wiederauffindung des Kreuzes Christi. In Gars wird er heuer zum Fest der Wiedergeburt eines besonderen Mahnmals.

Neben Bürgermeister Falk zeigten sich auch viele Garser sowie Vertreter der Feuerwehr, Kirche und Lokalpolitik gerührt von der Rettung. Auch Andrea Zauner-Dungl, Tochter des einstigen Initiators, war bei der Aktion dabei. Ihr Vater hat bei der Bergung vielleicht von oben zugesehen.

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