Tierischer Ratgeber

Hufkrebs! "Charly" musste gehen – "Georgie" kämpft noch

Fotos akut erkrankter Pferdehufe zweier Schützlinge der Pferdeklappe in Reutte sind nichts für schwache Nerven – doch mit deiner Hilfe gehts bergauf.
12.12.2025, 11:12
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"Georgie" und "Charlie" sind nur zwei Schützlinge der Pferdeklappe in Reutte mit bewegender Geschichte. Der Hannoveraner-Hengst und die Shire-Horse-Stute haben jedoch eine traurige Gemeinsamkeit: Hufkrebs.

Hufkrebs ist eine schwer behandelbare Erkrankung und bis zu 2 Prozent aller Stallpferde leiden daran. Hufkrebs bildet zwar keine Metastasen und bleibt auf den Huf (Strahl, Sohle, Hufwand, Eckstreben) begrenzt, zerstört jedoch das Gewebe, führt zu wiederkehrenden Entzündungen und verursacht im fortgeschrittenen Stadium chronische Schmerzen.

"Georgie" & "Charly"

Über Shire-Horse-Stute "Georgie" mussten wir leider schon öfter berichten, da ihr Zustand bei der Ankunft in der Pferdeklappe extrem besorgniserregend war. Schlimm, was man dem "größten Pferd der Welt" in jahrelanger Ignoranz angetan hat, doch Hufkrebs legte noch eine Schippe nach.

„An einem Huf hatte sie eine blumenkohlartige Wucherung, und bei fast 1000 Kilo fiel ihr jede Bewegung schwer“
Nicole MayerhoferHofleiterin, Pferdeklappe Reutte

Für "Charly" war diese schreckliche Krankheit jedoch das "Aus" für seine Karriere, denn der hochgewachsene und stolze Hannoveraner war ein perfekt ausgebildetes Springpferd. Ohne Aufgabe verfiel der einst so kräftige Wallach zusehends und konnte nicht einmal mehr schmerzfrei auftreten.

"Charly" hat monatelang tapfer gekämpft. "Doch irgendwann mussten wir ihn schweren Herzens erlösen. Bei 'Georgie' sind die Heilungschancen zwar besser prognostiziert. Doch Garantie ist das keine – aber unser Team gibt jeden Tag alles und die Hoffnung nie auf", erzählt die Hofleiterin traurig.

Besondere Faktoren für eine mögliche Heilung

Die Heilungschancen von Hufkrebs sind bei jedem Pferd individuell und hängen von sehr vielen Faktoren ab. Das Stadium der Erkrankung spielt natürlich eine Rolle, sowie die Tiefe der Beteiligung im Huf und eine gute Zusammenarbeit von Tierarzt, Tierpfleger und Hufschmied. Die meisten Besitzer wollen ihrem Tier natürlich auch helfen und alles tun, was notwendig wäre, doch die Behandlungskosten erreichen oft einen fünfstelligen Betrag.

„Viele Pferdebesitzer sind damit überfordert - emotional, zeitlich oder finanziell. Allein der Hufschmied verlangt 140 Euro pro Termin - die Spezialbeschläge sind nicht inkludiert“

Die Wunden müssen täglich gereinigt, medizinisch behandelt und frisch verbunden werden. Schon kleine Rückschläge, etwa feuchter Stallboden oder verpasste Verbandswechsel, können die langwierige Heilung gefährden. Deshalb sorgt das Team jeden Tag für saubere, trockene und hygienische Bedingungen.

Der Österreichische Tierschutzverein bittet dringend um Spenden, um Pferde auch weiterhin retten zu können, die von ihren Haltern aufgegeben wurden.

Jeder Euro ermöglicht lebenswichtige Behandlungen, lindert unnötige Schmerzen und hilft, den aufwändigen Pflegealltag der Pferdeklappe zu sichern.

Mit einem KLICK kannst auch du die wertvolle Arbeit unterstützen!

Hier ist Prävention das A und O

Viele Halter übersehen frühe Warnzeichen wie Geruch oder kleine Risse im Huf. Oft ist unbehandelte Strahlfäule die gefährliche Eintrittspforte für Hufkrebs. Die Krankheit entsteht überwiegend durch Feuchtigkeit, mangelnde Stallhygiene und unzureichende Hufpflege – verstärkt durch Bewegungsmangel und nasse Paddocks.

„Durch trockene, saubere Haltung, konsequente Hufhygiene, regelmäßige fachkundige Hufbearbeitung und frühe Abklärung von Veränderungen an Strahl und Sohle lassen sich Prognose verbessern, Behandlungsdauer verkürzen und Rückfälle deutlich reduzieren“

Besonders große, schwere Pferde wie Kalt- oder Warmblüter leiden stark. Laut VetMedUni Wien schädigt Hufkrebs Hornqualität und Hufform, was bei schweren Rassen zu enormem Druck auf entzündete Strukturen führt, Deformationen begünstigt und die Heilung verlangsamt.

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