Der Brotkäfer gehört wohl mit seinen drei Millimetern zu den besonders kleinen Schädlingen in der Küche, hat keine natürlichen Feinde und ist mehr oder weniger weltweit verbreitet. Wie der Name schon sagt, hält er sich gerne dort auf, wo wir oder auch Tiere ihre Lebensmittel lagern: In Vogelnestern, der Küche, der Speisekammer, aber auch fallweise dort, wo es Bücher gibt.
Durch die geringe Körpergröße, sieht man dieses Käferl mit freiem Auge ja fast gar nicht, weshalb es wesentlich öfter zu einem Befall kommt, als zunächst gedacht. Das erwachsene Tier ist im Grunde auch gar kein Problem, denn nur die Larven fressen … und fressen … und fressen. Das Käferweibchen legt also gut und gerne bis zu dreimal pro Jahr etwa 100 Eier, aus denen fünf Millimeter lange Larven schlüpfen, die bis zur Verpuppung alles fressen, was unser Lebensmittelschrank hergibt.
Ganz hoch im Kurs stehen aber vor allem trockene Lebensmittel wie Nudeln, Reis, Mehl, Gebäck, Kakao, Kräuter, Tiernahrung, Müsli, – beinahe alles, was auch Lebensmittelmotten so sehr schätzen. Allerdings schrecken die Käferkinder auch vor Kork, Leder und Papier nicht zurück.
Gewusst?
Im Jahr 2009 kam es zu einem Brotkäfer-Befall im Augsburger Stadtarchiv. Dort entstand durch die gefräßigen Larven ein Schaden von 250.000 Euro, weshalb man den Brotkäfer auch als "Bücherwurm" bezeichnet.
Findest du hin und wieder Insekten aus unserer Bildergalerie? Keine Panik – DIE sind alle harmlos:
Wie auch bei der Lebensmittelmotte überträgt der Brotkäfer keinerlei Krankheiten oder ist für unsere Gesundheit per se schädlich. Die Lebensmittel werden aber durch die Larven und vor allem deren Kokon-Fäden und dem Kot stark verunreinigt und es bilden sich wesentlich schneller Schimmelsporen und Milben. Findest du also "Fraßschäden" in deinen Teigwaren, solltest du sie unbedingt entsorgen.
Erkennst du einen Befall in deiner Küche, die Lebensmittel gut aussortieren und die Schränke mit Essigwasser auswaschen. Wirklich verhindern kann man ihn aber kaum, da der gute Flieger einfach über Fenster und Balkontüren in die Wohnung gelangt, um seine Eier irgendwo abzulegen. Da sie eben noch wesentlich genügsamer als die Lebensmittelmotten sind, kommt es zwangsläufig irgendwann einmal zu einem Befall – es sei denn, man vakuumiert sein gesamtes Interieur.