Hurrikan "Melissa" gilt als der stärkste Sturm, der Jamaika jemals getroffen hat. Dienstagabend europäischer Zeit, 11 Uhr Lokalzeit, erreichte sein mächtiges Auge schließlich nahe Black River die Reggae-Insel.
Rund um das ruhige Zentrum toben die Naturgewalten mit Windspitzen bis 300 km/h, Dauer-Blitzgewitter und Sintflut-Regen.
In der Gemeinde St. Elizabeth kommt es mit dem Eintreffen der Augenwand bereits zu Sturmfluten in den Straßen. Die Stromversorgung ist im Westen der Insel bereits großräumig zusammengebrochen. Rund 240.000 Haushalte, mehr als ein Drittel aller Energiekunden, sind ohne Energie.
"Sehr langsam zieht das Auge über den Westen von Jamaika, die Katastrophe ist da", informiert Kachelmann-Meteorologe Fabian Ruhnau. Seine Daten zeigen: "In der kompletten Eyewall blitzt es in einem Kreis um das Auge herum. Das ist wirklich extrem selten und zeigt wie extrem stark der Hurrikan ist."
Jörg Kachelmann warnte zuvor selbst vor den Folgen: "Es wird katastrophal".
Und Melissa ist wirklich zu einem richtigen Monster angewachsen! Es ist laut den US-Wetterexperten der NOAA einer der stärksten Hurrikane überhaupt, die jemals im Atlantik gemessen wurden.
Je weiter der Luftdruck im Inneren des Auges abfällt, desto verheerender wird der Sturm. In Melissa wurden zuletzt 892 Millibar gemessen. Nur ein Hurrikan hatte bisher noch reißerische Windgeschwindigkeiten (305 km/h) und nur zwei einen geringeren Druck (888 bzw 882 mb).
Neben den zerstörerischen Windböen geht die größte Gefahr vom anhaltenden Regen aus. Seit Tagen wird vor lebensgefährlichen Fluten und Murenabgängen gewarnt. Es wurden Niederschlagsmengen von lokal sogar mehr als 1000 Liter pro Quadratmeter gewarnt. Das ist das Eineinhalbfache der Summe eines ganzen Jahres in Wien.
"Das volle Ausmaß der Zerstörungen ist jetzt noch nicht absehbar. Klar ist jedenfalls, dass viele Menschen alles verlieren", mahnt Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes. Mehr als 1,5 Millionen Menschen sind von der Naturkatastrophe direkt betroffen. Hunderte RK-Mitarbeiter stehen deshalb in der Krisenregion bereit, um sofort Erste Hilfe zu leisten.
Der Katastrophenhilfefonds der IFRC hat 80.000 Schweizer Franken bereitgestellt, um diese frühzeitigen Maßnahmen zu unterstützen. Das Rote Kreuz bittet auch die Österreicher dringend um Unterstützung. Schöpfer: "Zeigen wir jetzt Menschlichkeit, helfen wir den betroffenen Menschen mit einer Spende!"
Österreichisches Rotes Kreuz
IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144
BIC: GIBAATWWXXX
Erste Bank: BLZ 20.111
Kennwort: "Unwetter Karibik"
Oder online unter wir.roteskreuz.at/hurrikan-melissa.
"Die Katastrophe trifft Menschen, die ohnehin schon wenig haben. Die Menschen brauchen jetzt schnell internationale Solidarität und Hilfe! Der Hurrikan verstärkt das Leid in dieser von schweren Umweltkatastrophen gebeutelten Region", warnt Alexander Bodmann, Vizepräsident der Caritas Österreich.
Caritas Österreich ruft dringend zu Spenden auf, um die betroffenen Menschen zu unterstützen. Die Hilfe kommt unmittelbar an – über bewährte Partnerstrukturen in einem Land, das ohne internationale Unterstützung die Krise nicht bewältigen kann
Caritas Österreich
IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560
Kennwort: "Hurrikan Melissa"
oder online unter www.caritas.at/hurrikan-melissa