Mit einer Flut an Billig-Produkten "Made in China" überschwemmt Temu sei Monaten Europa. Bereits im Vorjahr ist die Ramsch-Plattform ins Visier der EU-Kommission geraten, die seit Oktober 2024 wegen zahlreicher mutmaßlicher Verstöße ermittelt. Jetzt äußert Brüssel in einem Zwischenbericht den Vorwurf: Der Online-Marktplatz tut weiterhin zu wenig gegen illegale und gefährliche Produkte, verstößt damit gegen EU-Gesetz.
Konkret sei nachgewiesen worden, dass für Verbraucher in der Europäischen Union ein hohes Risiko bestünde, auf der Plattform auf illegale Produkte zu stoßen, kritisiert die Kommission. Insbesondere hätten Analysen gezeigt, dass Konsumenten, die auf Temu shoppten, dort "sehr wahrscheinlich" Waren wie Babyspielzeug und kleine Elektronikprodukte im Angebot finden würden, die nicht den strengen EU-Standards entsprächen.
Zusätzlich würden laut EU-Kommission Ermittlungen in Zusammenhang mit anderen mutmaßlichen Verstößen fortgeführt, darunter etwa die Verwendung süchtig machender Gestaltungsmerkmale und die fehlende Transparenz der Empfehlungssysteme.
Laut Aussendung der EU-Kommission hat Temu nun die Möglichkeit, auf die erhobenen Vorwürfe zu reagieren. Können die Chinesen die Vorwürfe nicht entkräften bzw. tun in den Augen der EU weiterhin zu wenig gegen die Verbreitung illegaler Inhalte, dann droht eine Mega-strafe. Die kann bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes ausmachen. Im Falle von Temu dürften das laut Expertenschätzung mehr als zwei Milliarden Dollar sein.