Tierischer Schmuggel

Wildtierhandel viel zu leicht: Jeder will ein Tigerbaby

Illegale Geschäfte mit Großkatzen bedrohen Artenvielfalt und Sicherheit - auch Europa ist zunehmend vom globalen Wildtierhandel betroffen.
Heute Tierisch
05.11.2025, 06:36
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Seit mehr als 25 Jahren wird illegaler Handel mit Tigern, Schneeleoparden, Leoparden und auch anderen Großkatzen betrieben. Der einzige Unterschied? Heute wird es durch das Internet auch noch immens erleichtert. Der World Wide Fund For Nature (WWF) warnt vor den Folgen und fordert noch mehr grenzüberschreitende Überwachung des Artenbestands.

„Ohne entschlossene Maßnahmen werden Tiger, Leoparden und andere Arten systematisch ausgebeutet - mit fatalen Folgen für die Artenvielfalt.“
Georg ScattolinWWF-Artenschutzexperte

Der illegale Handel mit Wildtieren ist längst mehr als nur ein Randthema für Naturschützer. Er ist ein knallhartes Geschäft, das mit organisierter Kriminalität eng verwoben ist. Für einen aktuellen Bericht (The Trade in Asian Big Cats (2000-2024)) wurden die Handelsdaten des internationalen Artenschutzübereinkommens (CITES) aus über zwanzig Jahren ausgewertet. Dabei kamen 3.564 Fälle von Schmuggel, Verkauf und Zucht geschützter Großkatzen ans Licht - und das aus über 33 Ländern.

Sammler bevorzugen Teile von Wildtieren:

Besonders beunruhigend: Nicht nur der florierende Online-Handel macht Sorgen, sondern auch die zunehmende Haltung lebender Jungtiere als exotische Haustiere. Der Bericht zeigt ganz deutlich, wie eng der illegale Artenhandel mit anderen kriminellen Machenschaften wie Geldwäsche oder Korruption zusammenhängt.

„Illegaler Wildtierhandel ist kein Randthema des Naturschutzes, sondern ein globales Sicherheitsproblem, das nicht selten mit gewaltsamen Konflikten einhergeht. Nur durch entschlossenes, koordiniertes Handeln - von Asien bis Europa - können wir den tödlichen Kreislauf aus Nachfrage, Profit und Ausbeutung durchbrechen“
Georg ScattolinWWF-Österreich

Auch Europa und Österreich ist gefordert. Immer wieder tauchen im EU-Binnenmarkt Produkte auf, die Teile von geschützten Tieren enthalten - darunter auch Präparate aus Großkatzen. Die heimischen Zollbehörden und Ermittlungsdienste arbeiten deshalb regelmäßig mit internationalen Partnern wie dem WWF zusammen, um solche Fälle aufzudecken. "Artenkriminalität macht nicht an Grenzen Halt.

Auch hier in Europa braucht es stärkere Kontrollen sowie konsequentere Strafverfolgung und Aufklärung, damit europäische Staaten nicht ungewollt zum illegalen Wildtierhandel beitragen", warnt Scattolin. Er empfiehlt außerdem den WWF-Souvenirratgeber, der dir beim Kauf von Urlaubsmitbringseln hilft, keine verbotenen Tierprodukte nach Hause zu bringen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 05.11.2025, 07:03, 05.11.2025, 06:36
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