Schokoschirme am Weihnachtsbaum, Schokokekse zur Jause oder der Schokonikolaus. Wenn Du in diesen Tagen Schokolade naschst, ist womöglich gar keine mehr drin: Immer mehr Produzenten setzen auf alternative Zutaten statt echtem Kakao. Schuld sind explodierende Preise, schlechte Ernten und ethische Bedenken.
In Ghana und der Elfenbeinküste – den größten Kakaoproduzenten der Welt – haben schlechte Anbaubedingungen die Ernten zuletzt massiv geschmälert. Der Preis ist seit einem Jahr sehr volatil. Die Folge: Schokolade wurde laut US-Daten um 30 Prozent teurer, das schreibt CNBC.
Große Konzerne wie Mondelez (Milka, Toblerone) klagen über Risiken durch die Preis-Turbulenzen. Einige Hersteller reagieren mit drastischen Maßnahmen: So wurde in Großbritannien bei McVitie’s Club- und Penguin-Riegeln der Kakaoanteil reduziert – die Produkte dürfen nicht mehr als Schokolade verkauft werden, sondern nur noch als "schokoladig".
Statt Kakao kommen nun Zutaten wie Johannisbrot, Kürbiskerne oder Sonnenblumenkerne zum Einsatz – etwa bei Start-ups wie Foreverland oder Planet A Foods. Der italienische Gründer Massimo Sabatini erklärt: "Alternative Schokolade wird die günstigen Produkte ersetzen, während reine Tafelschokolade zum Luxus wird."
Laut Experten wird der Kakaoanteil in vielen beliebten Produkten schleichend verringert – etwa durch mehr Füllungen, wie Joghurtcreme oder "Rice Crispies". So bleibt die Optik erhalten, der Preis aber kalkulierbarer.
Auch in Dubai zeigt sich der Trend – dort kosten manche Schokotafeln bereits bis zu 80 Euro pro Kilo. Und selbst wenn die Kakaopreise fallen, dauert es Monate, bis das im Handel ankommt: Viele Hersteller kaufen Rohstoffe über langfristige Verträge.