Die Inflation trifft scheinbar jeden Aspekt des Lebens knallhart, nun werden auch Bus- und Bahn-Tickets schmerzlich teurer. Kann sein, dass deswegen ein verstärkter Trend zum Führerschein zu erkennen ist, denn Österreich erlebt gerade einen Führerschein-Boom: 159.242 neue Scheine wurden 2024 ausgestellt. Damit wurde der zweithöchste Wert seit 2013 erreicht, wie Statistik Austria mitteilt. Rekordwerte gab es besonders bei Bussen.
Am beliebtesten bleibt der Pkw-Schein: Über 83.000 Österreicher erhielten 2024 ihre B-Lenkberechtigung, fast 38 Prozent davon entschieden sich für das L17-Modell. Jeder dritte 17-Jährige sitzt damit schon früh am Steuer. Auf der Pole Position liegt der Bezirk Zwettl (Niederösterreich) mit stolzen 77 Prozent.
Auch auf zwei Rädern gab es zuletzt Zuwächse: 24.376 neue Motorrad-Scheine bedeuten den höchsten Wert seit über zehn Jahren. Bei den Klassen A1 (+9 %), A2 (+7 %) und A (+5 %) ging es quer durchs Land bergauf.
Auch in Wien war der Führerschein im Vorjahr gefragt: 20.818 neue Lenkberechtigungen wurden ausgestellt. Damit liegt die Bundeshauptstadt zwar hinter Nieder- und Oberösterreich sowie der Steiermark, dennoch zeigt sich ein stabiler Trend.
Besonders niedrig bleibt in Wien allerdings der Anteil der Jugendlichen, die mit 17 Jahren per L17-Modell ans Steuer dürfen: Lediglich 8 Prozent der 17-Jährigen nutzten diese Möglichkeit – der geringste Wert aller Bundesländer.
Für Schlagzeilen sorgt außerdem die Bus-Klasse: über 2.000 neue Lenker bedeuten ein sattes Plus von 18 Prozent und einen historischen Höchststand. Hintergrund ist auch der steigende Bedarf an Fahrern im öffentlichen Verkehr.
Im Bundesländer-Vergleich liegt Niederösterreich mit 32.158 neuen Führerscheinen vor Oberösterreich (30.897). Tirol, Salzburg und Vorarlberg liegen im Mittelfeld. Somit ist der Führerschein-Boom ein österreichweites Phänomen – vom Bodensee bis zum Neusiedler See.