"Katastrophengebiet"

Jamaika steht "unter Wasser" - Hurrikan zieht nach Kuba

"Melissa" ist für Jamaika der heftigste Sturm seit mehr als 170 Jahren. Die Bewohner verbarrikadieren sich in ihren Häusern und bangen und hoffen.
29.10.2025, 07:32
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Hurrikan Melissa hat auf Jamaika Häuser und Straßen beschädigt, ganze Gebiete überflutet und mehr als 530.000 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten.

Die Behörden wollten zunächst keine Angaben zu möglichen Opfern machen, sprachen aber von Menschen, die aufgrund der extremen Bedingungen während des Sturms nicht mehr aus ihren beschädigten Häusern gerettet werden konnten.

"Ich habe noch keine verlässlichen Informationen über Tote, aber angesichts der Schäden durch den Hurrikan der Kategorie 5 gehen wir davon aus, das Menschen ihr Leben verloren haben", sagte Ministerpräsident Andrew Holness dem US-Fernsehsender CNN.

Spitäler und Brücken beschädigt

Auch Stunden nach dem Eintreffen des Hurrikans war das gesamte Ausmaß der Schäden auf Jamaika immer noch ungewiss. Die Behörden rechneten allerdings mit schwerer Verwüstung. "Das ist eine der schlimmsten Erfahrungen, die wir je gemacht haben", sagte der Minister für lokale Verwaltung, Desmond McKenzie.

Spitäler und Brücken wurden den Behördenangaben zufolge durch den Hurrikan beschädigt. Wassermassen schoben sich durch die Straßen. Der Sturm ließ Bäume und Strommasten umstürzen. Zahlreiche Straßen wurden dadurch blockiert. Die Region St. Elizabeth im Südwesten des Landes stehe "unter Wasser", sagte der Minister. Dort seien die Schäden erheblich.

"Es gibt weitreichende Schäden im Südwesten in St. Elizabeth, viele Überschwemmungen, umfangreiche Windschäden an Schulen, Krankenhäusern und Häusern", sagte Richard Thompson, Generaldirektor des Amtes für Katastrophenschutz und Notfallmanagement (ODPEM), dem Sender CNN.

"Melissa" zieht Richtung Kuba weiter

Nun zieht der Wirbelsturm in Richtung Kuba weiter, wo er noch in der Nacht zum Mittwoch auf Land treffen sollte, wie das US-Hurrikanzentrum in Miami mitteilte. In Kuba sind der Regierung zufolge mehr als 735.000 Menschen in Sicherheit gebracht worden.

Der Hurrikan werde "mit voller Wucht" bereits in der Nacht oder am frühen Mittwochmorgen auf Land treffen, sagte Präsident Miguel Díaz-Canel. Der Sturm gelte als einer der stärksten, wenn nicht der stärkste, der Kuba jemals getroffen habe. Am Mittwochabend soll Melissa schließlich in Richtung der Bahamas weiterziehen.

Jamaika zum Katastrophengebiet erklärt

Angesichts der schweren Schäden durch Hurrikan Melissa hat die jamaikanische Regierung die Karibikinsel zum Katastrophengebiet erklärt. "Die Priorität der Regierung war stets die Sicherheit und das Wohlergehen aller Jamaikaner", schrieb Ministerpräsident Andrew Holness auf der Nachrichtenplattform X. "Diese Anordnung gibt der Regierung die Handhabe, um unsere Reaktion auf Hurrikan Melissa zu koordinieren."

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