Der Sommer ist da, die Temperaturen steigen – und mit ihnen die Versuchung, den Bürolook luftiger zu gestalten. Doch das ist nicht immer einfach: Zwischen Flipflops, Spaghettiträgern und Bermudashorts verläuft eine schwer erkennbare Grenze, die je nach Job woanders liegt.
Was erlaubt ist und was trotz 30 Grad plus als unangebracht gilt, hängt von den Rahmenbedingungen ab. In einer Bank oder in einem Amt sind die Regeln bekanntlich strenger als in einer Werbeagentur. Deshalb sollte man im Zweifelsfall abklären, ob es einen Dresscode gibt und die Outfitregeln besprechen, bevor man in Flipflops daherschlurft.
Für die Wiener Stil- und Imageberaterin Bettina Kohlweiss sind offene Schuhe - und erst recht Flipflops - in Unternehmen, die für Seriosität, Vertrauen oder Sicherheit stehen, ein absolutes No-Go. "Man trägt geschlossene Schuhe, Frauen können Slingpumps tragen", so die Expertin für souveräne Auftritte.
Flipflops und Plastikschlapfen gehören laut Kohlweiss an den Strand, ins Freibad oder in den Garten, aber nicht ins Büro. Selbst bei schickeren Modellen winkt sie ab: "Leder-Flipflops sind gute Varianten in der Freizeit. Nicht im Job."
In Sachen kurze Hosen und Röcke ist die Stilberaterin hingegen nicht ganz so streng. "Das hängt davon ab, wo man arbeitet, aber in der Regel sollten Hosen und Röcke im Job nicht kürzer sein als eine Handbreit über dem Knie." Daran rütteln auch die derzeit herrschenden 30 Grad nicht. Arbeitet man hingegen in einem Fitness-Center oder als Bademeister, dann würde es gegen kurze Hosen keine Einwände geben.
„Zu viel Haut wirkt nicht professionell.“
Gleiches gelte für Spaghettiträger und Tanktops. "Zu viel Haut wirkt nicht professionell." Hier gebe es laut der Expertin eine ganz klare Regel: Die Schultern sind bedeckt. "Frauen können ihre Oberarme zeigen. Herren machen mit aufgekrempelten Hemdärmeln einen smarten Eindruck."
Die oft verpönten kurzen Hosen und damit sichtbar haarigen Beine bei Männern sieht die Stil-Expertin hingegen nicht so dramatisch. "In Unternehmen, in denen weniger Wert auf Dresscodes gelegt wird, sind Bermudas eine Alternative." Voraussetzung sei hier jedoch, dass sie mit einem schicken Poloshirt oder Hemd und geschlossenen Schuhen wie Sneaker oder Bootschuhen kombiniert werden.
Wer glaubt, dass nur sehr kurze Schnitte bei hohen Temperaturen Abhilfe leisten, der irrt. Laut Kohlweiss eignen sich leichte, atmungsaktive Naturfasern wie Leinen, Baumwolle, Seide oder Merinowolle ideal für heiße Bürotage. "Lockere Schnitte helfen dabei, kühl zu bleiben." Helle Farben reflektieren außerdem die Wärme und sorgen zusätzlich für ein frisches Erscheinungsbild.