Hitze, Klimawandel, steigender Verbrauch: Wien greift tief ins Rohrnetz. Zwischen Nordbrücke und Steinitzsteg entsteht bis 2030 ein Wasserwerk, das 1.000 Liter Trinkwasser pro Sekunde liefert. "Mit dem hochmodernen Wasserwerk Donauinsel erhöhen wir die Versorgungssicherheit für ganz Wien", sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.
Auch Wiener-Wasser-Chef Paul Hellmeier mahnt: "Wir können bereits einen Anstieg des Gesamt-Wasserverbrauchs beobachten. Für die Versorgungssicherheit an Tagen mit Spitzenverbrauch ist es zentral, mehr Wasser verfügbar zu machen."
Schon jetzt investiert die Stadt jährlich 120 Millionen Euro in die Infrastruktur. Bürgermeister Michael Ludwig und Czernohorszky haben die Strategie 2022 vorgestellt – nun wurde sie aktualisiert. Ein Drittel der Maßnahmen ist bereits umgesetzt, ein weiteres in Arbeit. Ziel: Auch bei Hitzewellen, Dürre oder Starkregen soll Wasser fließen.
Laut Prognose steigt der Tagesbedarf bis 2050 von 400.000 auf 450.000 Kubikmeter. Zudem wächst Wien auf 2,3 Millionen Einwohner.
Ab Oktober 2025 wird der Treppelweg an der Neuen Donau verbreitert. Ab Frühjahr 2026 laufen die Umleitungen für Radler und Fußgänger, der Hauptweg wird gesperrt. Das Werk selbst wird begrünt. Eine moderne Filter- und UV-Anlage sorgt für höchste Qualität, entwickelt in Kooperation mit Universitäten.
Zusätzlich entsteht in Neusiedl/Steinfeld der größte geschlossene Trinkwasserspeicher der Welt: bis zu einer Milliarde Liter. In Wien werden jährlich 40 Kilometer Leitungen saniert. Bis Ende 2029 kommt ein neues Wasserqualitätslabor. Aktuell fasst die Stadt 1,6 Milliarden Liter Wasser – bald sind es über 2 Milliarden.