Nach seinem Sieg beim Eurovision Song Contest 2025 sorgt JJ mit politischen Aussagen in einem spanischen Interview für Wirbel: Der Sänger äußerte sich kritisch über die Teilnahme Israels am ESC, bezeichnete sowohl Russland als auch Israel als "Aggressoren" und sprach von "enttäuschenden Doppelstandards" bei der Europäischen Rundfunkunion (EBU). Außerdem stellte er infrage, ob die Televotes korrekt abliefen.
Nach den politischen Aussagen von JJ zur Israel-Teilnahme beim Eurovision Song Contest wird eine frühere Stellungnahme der Europäischen Rundfunkunion (EBU) wieder aktuell. Denn schon Anfang Mai hatte sich ESC-Sprecher Edi Estermann zu ähnlichen Aussagen von Nemo, dem Schweizer ESC-Sieger von 2024, geäußert. Auch Nemo hatte damals den Ausschluss Israels gefordert.
Estermann stellte damals klar: "Wir nehmen die Äußerungen von Nemo zur Kenntnis – es gilt die freie Meinungsäußerung, auch rund um den ESC." Gleichzeitig betonte er aber auch: "Politische Botschaften sind bei den ESC-Auftritten nicht erwünscht." Seit diesem Jahr gilt ein verschärftes Regelwerk: Politische Flaggen oder Zeichen auf der Bühne sind verboten.
Alle Künstler, die beim ESC auftreten, unterzeichnen im Vorfeld den offiziellen Code of Conduct. Auch JJ hat diesen akzeptiert. Estermann dazu: "Wir gehen davon aus, dass dieser respektiert wird, sobald die Künstler bei einem unserer Events auftreten."
Die EBU betont, der ESC solle Menschen verbinden – nicht spalten. Politische Diskussionen rund um das Event könne man nicht verhindern, auf der Bühne jedoch gelte Neutralität.
Mit JJs aktuellen Aussagen – darunter Kritik an der Teilnahme Israels und der Vergleich mit Russland – rückt die Debatte nun erneut in den Mittelpunkt. Ob es Konsequenzen für den frischgebackenen Sieger geben wird, ist derzeit offen.
JJ selbst erklärte in einem Radiointerview, dass er sich nicht weiter dazu äußern möchte. Er finde es aber wichtig, seine Plattform für "Awareness", also für das Bewusstsein dieses Themas, zu nutzen.