Während der Bierabsatz in Österreich heuer um rund sieben Prozent zurückging, setzen kleine Brauereien in Niederösterreich auf Innovation – und gewinnen damit neue Fans. Besonders die jungen Konsumenten greifen laut Braumeister Sebastian Dorrer vom Kartausenbräu Gaming (Bezirk Scheibbs) immer öfter zu leichteren oder alkoholfreien Varianten. "Seit heuer haben wir ein alkoholfreies Bier am Markt", sagt er gegenüber "ORF NÖ".
Auch Erich Diesmayr vom Dunkelsteiner Bräu in Karlstetten spürt den Trend zur Regionalität. Rund 300 Hektoliter produziert er pro Jahr – die Hälfte davon verkauft er direkt im eigenen Lokal, der Rest geht als Flaschenbier ab Hof oder zu privaten Feiern.
Die besondere Stärke der Mini-Brauereien: originelle Sorten. Von Maronibier bis Birnenradler – ausgefallene Kreationen wecken Neugier, wie die Brauer erkennen. "Gerade die Herren kommen oft zu mir rein und fragen wie kleine Kinder: 'Was hast du denn heute für mich?'", erzählt Nadine Willach vom Geroldinger Bräu gegenüber "ORF NÖ", die ihre Sorten monatlich wechselt. "Wir haben in den letzten Jahren 30 Biere gebraut, die kann ich nicht immer gleichzeitig haben."
Auch der Zusammenhalt wächst: Seit drei Jahren treffen sich Mostviertler Braumeister regelmäßig zum Austausch. Die Region zählt inzwischen rund 30 Kleinbrauereien, in ganz Niederösterreich sind es etwa 90 – Tendenz steigend. Damit sichern sich die Betriebe trotz Marktflaute einen wachsenden Anteil am heimischen Biermarkt.